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1985 schmeißt ein Drogenkurier erst Taschen mit Kokain aus einem Flugzeug, dann sich selbst hinterher. Im Gegensatz zu ihm kommt der Stoff heil unten an, was diverse Parteien auf den Plan ruft, die nun nach der kostbaren Fracht suchen. Gefunden hat diese inzwischen eine Schwarzbärin, die nach dem Konsum und der Suche nach mehr auf Krawall aus ist.

Der von Elizabeth Banks inszenierte Streifen ist einer der Fälle, bei denen die Idee dahinter um einiges unterhaltsamer ist als das fertige Produkt. Die irgendwie auf einem wahren Vorfall beruhende Geschichte macht auf dem Papier einen spaßigen Eindruck und verspricht zumindest einen veritablen Partyfilm. Aber dafür verliert sich der Streifen dann permanent in allerlei Nebenhandlungen, weil er sich um seine zahlreichen Figuren kümmern will. Als ob diese bei der hier vorgelegten Prämisse wirklich von Interesse wären. Herrje, es geht um eine zugekokste Bärin im Randalemodus. Und wenn sie dies tut, macht das hier auch halbwegs Laune, wenn es auch an Abwechslung mangelt. Dabei zeigt die Sequenz mit dem Rettungswagen, was hier hätte sein können.

Leider bleibt das die Ausnahme und bald mag man zur Einsicht gelangen, dass die Grundidee einen kompletten Film nicht trägt, man daher die irgendwas über neunzig Minuten mit allerhand anderem Kram füllen muss und somit wiederum die eigentliche Idee in den Hintergrund rückt. Hinzu kommen inszenatorische Unebenheiten, da werden Szenen ohne ein Gespür für Timing totgeritten und über alldem soll mich noch eine Familiengeschichte berühren. Irgendwie feuert Banks hier halbherzig in alle Richtungen und bringt somit nichts zu Ende. Denn weder ist das hier ernst, noch wirklich witzig, noch so splatterig wie es die Idee vermuten lässt und / oder verkaufen will.
Das Bärchen sieht immerhin ansehnlich animiert aus, für dieses Szenario passt das. Darstellerisch wird nicht viel verlangt, Ray Liotta ist in einer seiner letzten Rollen zu sehen, daneben Alden Ehrenreich und Keri Russell. Wirklich aufregend ist hier niemand, passt somit zum Rest des Films.

Auf dem Papier spaßig, auf der Leinwand dann weniger. So lustig die Idee auch ist, so verrennt sich der fertige Film dann leider immer wieder in seinen uninteressanten Figuren und deren Geschichtchen, die nun wirklich nicht derart spannend sind, als dass sie das hier unterhaltsam auffüllen. Der Komödienteil ist ziemlich untermotorisiert, der Inszenierung geht jedes Gefühl für Tempo und Entscheidungsfreude ab, doch immerhin gibt’s ein paar nette Effekte. Trotzdem steppt hier nicht der Bär.

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