iHaveCNit: Renfield (2023) – Chris McKay – Universal
Deutscher Kinostart: 25.05.2023
gesehen am 26.05.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 12 – Reihe 16, Platz 14 – 17:25 Uhr
Im Repertoire theatralisch morbider und überdrehter Charaktere passt eine Rolle auch bereits optisch perfekt in die Filmographie eines Nicolas Cage und nun hat er endlich die Gelegenheit dazu, sich auch als „Graf Dracula“ zu verewigen – selbst wenn er nur hier eher als Nebenrolle in einem Film über seinen Lakai „Renfield“ auftritt, aber dennoch omnipräsent ist. In einer etwas morbiden und derben, auf jeden Fall sehr unterhaltsamen Action-Komödie.
Robert Montague Renfield war einst Experte für Immobilien und Finanzen. Nach seinem Besuch vor Ewigkeiten bei einem gewissen Graf Dracula wurde er nach einigen schicksalhaften Ereignissen Draculas Lakai, der ihn in Phasen der Kraftlosigkeit mit neuem Blut zu Leben verhilft, dafür bekommt er jedoch nur Insekten zu fressen, die ihm zumindest etwas Kraft geben. Doch diese Kraft hilft im nicht, aus dieser doch recht toxischen Co-Abhängigkeit mit der doch recht narzistischen Persönlichkeit eines Graf Dracula zu fliehen. Bis er im New Orleans der heutigen Zeit durch eine Selbsthilfegruppe inspiriert Ereignisse in Gang setzt, in denen FBI, die Polizei und ein Drogenimperium einer Matriarchin auch ihre Rolle spielen und vielleicht der Ausweg sein könnten.
Mit knackigen 90 Minuten ist „Renfield“ wie bereits geschrieben eine unterhaltsame, witzige Action-Komödie geworden, die auch im Bereich von Action und Gewalt teils sehr morbide und derbe rüberkommt, wenn es um entsprechende Effekte und Kreativität geht. So entsättigt der von Nicholas Hoult gespielte Renfield und der von Nicolas Cage auf gewohnte Art und Weise gespielte Graf Dracula sind, so übersättigt ist die gesamte, doch recht bunte Farbpalette des Films. Inmitten des Films nimmt die Auseinandersetzung mit dem Thema von toxischen Co-Abhängigkeiten und Beziehungen nur einen etwas oberflächlichen Anteil und Raum ein, so dass hier durchaus wesentlich mehr Potential drin gewesen wäre – wenn es um die Darstellung geht und auch um die Wege aus diesen Abhängigkeiten. Der Film bietet natürlich eine gute Mischung aus vielen bekannten Elementen und Klischees wenn es Graf Dracula und Vampir-Filme im Allgemeinen geht. In kurzen Ansätzen wird auch inszenatorisch ein wenig durch die Zeit gereist und damit kreative, nostalgische Einfälle geboten. Da finde ich es dann doch recht konventionell und schade, dass der Film sich dann doch einem implementierten Crime-Plot widmet, der dem Ganzen den Raum und Potential nimmt, aber dennoch in Ordnung ist, wenn man hiermit eine unterhaltsame Action-Komödie bekommt.
„Renfield“ – My First Look – 7/10 Punkte.