Mit zwei namhaften Gesichtern, welche diverse Erfahrungen im Actionbereich sammeln konnten, kann Regisseur Zach Golden immerhin eine gewisse Erwartungshaltung schüren. Olga Kurylenko konnte bereits als Bond-Girl überzeugen, während Don Johnson zumindest in den 80ern gut zu Fuß war. Allerdings leidet die kurzweilig aufgezogene Chose unter dem arg formelhaften Drehbuch.
Das Restaurant Etoile Rouge feiert erfolgreich Eröffnung. Während Küchenchefin Ana (Kurylenko) im Stress ist, wird ihr Mann Ray (Johnson) von zwei ominösen Gestalten besucht, deren Chef ihn zu sprechen wünscht. Als die Nacht hereinbricht, sieht sich Ana zwei Einbrechern und Brandstiftern gegenüber, die die Rechnung jedoch ohne die ehemalige KGB-Agentin gemacht haben…
Der Actioner der alten Schule ist auf wenige Sets begrenzt und ein Großteil der Handlung spielt sich in der Großraumküche ab, in der im Verlauf immerhin manche Gerätschaften zweckentfremdet werden, zur Not müssen auch einige Strünke Staudensellerie herhalten.
Natürlich bleibt es nicht bei zwei Gegnern, die der Bösewicht Dom (Dallas Page) ins Restaurant beordert und so bekommt Ana in der Küche alle Hände voll zu tun, wenn auch anders als geplant.
Der Zwist um Geldschulden bildet beileibe keine Überraschung und auch sonst spielt keine Figur ein doppeltes Spiel. Die Grenzen zwischen Gut und Böse sind klar und von Vornherein abgesteckt und obgleich eine zu Hilfe gerufene Ex-Kollegin die Szenerie erweitert, welche prompt mit Ehemann und den Kindern erscheint, fallen die Nebenfiguren ebenso eindimensional aus wie die Bösewichte. Lediglich ein Masseur ist für etwas Slapstick zwischen den Fronten zuständig und auch sonst ist das Unterfangen um Humoreinschübe bemüht, von denen knapp die Hälfte so einigermaßen aufheitert.
Ansonsten wird regelmäßig geballert, gestochen und geworfen, wobei der Blutgehalt bis auf einen Kopfschuss eher gering ausfällt und auch zwei, drei Zweikämpfe beinhalten nicht allzu viel Härte. Die Choreographie geht in Ordnung und Kulyenko beweist einmal mehr ihre Fitness und performt insgesamt okay. Johnson lässt derweil eher den Charmeur heraushängen, darf aber immerhin eine Doppelläufige zum Einsatz bringen. Mehr als tauglich performt im Kollektiv niemand, allzu hohe Anforderungen dürften die vagen Figurenzeichnungen jedoch auch nicht mit sich gebracht haben.
„High Heat“ ist einer jener Actioner, die innerhalb einer kurzen Laufzeit (84 Minuten) relativ früh ein latent hohes Tempo fahren, dabei jedoch wenig überraschen, noch übermäßig viel Spannung liefern. Die in jeder Pore vorhersehbare Geschichte bleibt letztlich ziemlich austauschbar, woran weder der an „Shining“ erinnernde Auftritt von Zwillingsmädchen, noch ein doppelt gereichter Molotow-Cocktail etwas ändern.
5,5 von 10