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Das Besondere an Joachim Meyerhoffs Romanen sind seine unbändige Fabulierlust, sein herrlich selbstreflexiver Humor und sein ganz spezieller Blick auf die Welt, die ihn umgibt und die ihm immer ein wenig fremd bleibt. Sonja Heiss‘ Film nimmt Meyerhoffs Erzählung jede Besonderheit.
Die Verfilmung, die sich hauptsächlich auf den zweiten Roman fokussiert, ist ein gewöhnlicher Fernsehfilm geworden, eine Mischung aus Familien- und Coming of Age-Drama, zwar mit guten Schauspielern besetzt, aber ohne jeden Esprit.
Statt authentischem Flair gibt es ausgesuchtes 70er-Jahre Design, statt den im Buch liebevoll geschilderten Beziehungen zu den Kranken gibt es Klatschen-Klischees.
Sicher, die eine oder andere Anekdote ist passend bebildert und die angedeutete erste Liebe ist schön eingefangen, aber insgesamt überwiegt leider der deutsche TV-Durchschnitt.