In der Absicht, seine kriselnde Beziehung zu seiner Freundin Rosie - einer seit wenigen Wochen trockenen Alkoholikerin - noch irgendwie zu retten, unternimmt Dan mit ihr einen romantischen Trip in einen örtlichen, irischen Wald, um ihr dort vor pittoreskem Küsten-Panorama einen Heiratsantrag zu machen. Auf dem Rückweg zum Auto verliert das Paar jedoch die Orientierung und verläuft sich im Hain... und landet schließlich wieder an der Küste, doch dieses Mal ist die Aussicht eine völlig andere. Weitere Versuche, wieder aus dem Wald herauszufinden schlagen ebenso fehl und nach einigen Stunden fällt den beiden auf, dass die Sonne nicht untergeht, obwohl es doch schon längst Abend sein müsste. Schlimmer noch: Ein merkwürdiges Flüstern zerrt an den Nerven und führt Dan und Rosie, die nun offensichtlich in ihrer eigenen, privaten Hölle gefangen sind, allmählich an den Rand des Wahnsinns... Man ahnt beim Betrachten schnell, was Regisseur Richard Waters bei seinem "Bring Out the Fear" wohl so vorgeschwebt ist: Mit ein paar Leuten in den Wald gehen, nochmal schön einen auf "Blair Witch Project" machen... und dann doch bitte auch weltweit genauso erfolgreich sein wie der besagte Independent-Hit. Profit! Pech nur, dass sein ziemlich langweiliger Streifen - der aber immerhin nicht auch noch als läppischer Found-Footage-Vertreter daherkommt, danke dafür - wohl kaum auf 'ne vergleichbare Art und Weise für Furore sorgen dürfte, denn der Zug ist für solche subtil-naturalistische (sprich: unaufwendig und billig gemachte) Genre-Vertreter ja schon lange abgefahren. Mit so 'nem Filmchen lockt man heutzutage echt niemanden mehr hinterm Ofen hervor, zumal Waters die Geschichte, die hier in plusminus 70 Minuten abgehandelt wird, auch ebenso gut in der halben Zeit über die Bühne hätte bringen können, was einen zu der Vermutung führt, dass hier wohl mal wieder eine bestenfalls Kurzfilm-taugliche Idee über Gebühr auf (beinahe) abendfüllende Länge aufgeblasen wurde. Letzten Endes muss sich der geneigte Zuschauer aber dann doch die Frage stellen, was "Bring Out the Fear" eigentlich weiter nach unten zieht: Der öde Inhalt oder die unspektakuläre Hobbyfilmer-Machart? Sei's drum, als verklausuliertes Beziehungs-Drama, das sich nur den äußeren Anschein eines Horrorfilms gibt, ist die Chose so oder so ein Abtörner. Da hat mir die kleine, britische 2013er-Low-Budget-Produktion "In Fear", die aus einem vergleichbaren Nichts an Mitteln erheblich mehr Kapital geschlagen hat, als ebenso reduziertes Psycho-Stück für wenige Personen doch weitaus besser gefallen...
3/10