Review

Ich empfehle sich eventuell kurz vorher mit den historischen Hintergründen dieser wahren Begebenheit zu befassen. Das bedeutet keinen Spannungsabfall, denn nicht die Geschichte ist hier der Gradmesser, sondern deren Umsetzung. Aber eine Sichtung funktioniert natürlich trotzdem auch gut ohne Vorwissen, so war zumindest mein Setting.
Sweeney, oft gescholten, macht hier eine wirklich gute Figur. Dramatische Stoffe geben auch mehr Showbühne als anspruchsloses Popcorn-Kino, bzw. für Schauspiel überhaupt erst eine. Als Zuschauer spürt man die unangenehme Schlinge glaubhaft am eigenen Hals, Mission also mehr als erfüllt. Die einstudiert angenehm und freundlich agierenden Opportunisten und (krampfhaft dies nicht darzustellen versuchenden) Gegenspieler sind ebenfalls sehr gut besetzt.
Reality wirft Fragen auf, kann es schaffen, den Zuschauer zum Nachdenken anzuregen. Mehr kann man von dieser Art Stoff nicht erwarten, Unterhaltung ist es nur bedingt. An welcher Stelle sind Lügen aussichtslos, ist die Wahrheit ein öffentliches Gut, wann endet Pflicht, beginnt Menschlichkeit, ist Aufrichtigkeit strafbar, agiert der Staat für oder gegen seine Bürger, nutzen die Medien der Demokratie oder schaden eher, und und und.

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