Der deutsche Regisseur Murnau ist ein Perfektionist. Kein Aufwand ist ihm zu groß, keine Ausgabe zu hoch und keine Aktion zu riskant: Er hat sich in die Idee, den Dracula-Stoff zu verfilmen, verbissen und möchte nun mit einem Ergebnis aufwarten, wie es bis dahin noch nie zu sehen war.
Gemeinsam mit seiner Crew macht er sich nach Osteuropa auf, um an einem Schauplatz zu drehen, der so anmutet, als sei er direkt aus der Geschichte selbst geholt worden. Dort, so sagt er seinem Team, würde auch der Darsteller des Vampirs zu ihnen stoßen: Der Schauspieler Max Schreck.
Das Team ahnt nicht, in welcher Gefahr es schwebt, denn Murnau hat - Perfektionist, der er nun mal ist - einen echten Vampir für die Rolle engagiert. Der Preis: Das Blut der Hauptdarstellerin.
Hier geht es nicht um Action oder Grusel, das muss vorneweg gleich gesagt werden. Nein, hier handelt es sich um ein reizendes Kammerstück, das sich voll und ganz auf seine Figuren konzentriert.
Malkovich als deutscher Regisseur und besessener Künstler ist genial wie eh und je, beachtlich auch seine Leistung in der Orignial-Synchro, die er mit dem breiten deutschen Akzent hinbekommt.
Defoe hat sich als Nosferatu problemlos in mein Herz gespielt. Sein Akzent, seine Mimik, seine Gesten und überhaupt seine ganze Präsenz geben dem Grafen in seiner Mischung aus Halstarrigkeit, kindlicher Neugier und Gier eine völlig neue Dimension.
Für Fans des großen "Nosferatu" ganz dringend zu empfehlen. Wer Horror erwartet oder - in Popcornkino-Manier - auf Charakterdarsteller in herrlichen Rollen verzichten kann, sollte um Himmels willen die Finger davon lassen.