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Ich hatte immer schon ein Interesse an Filmen, die Prostitution nicht als erotische Sensation, sondern in ungeschminkter Realität zeigen. Sogar in den USA - die ich als Filmland ja nicht so schätze - gibt es mit "Working Girls" von Lizzie Borden und "Whore" von Ken Russell (allerdings ein Engländer) zwei hervorragende Filmen dieser Richtung. "Streetwalkin" zeigt nun die Brutalität dieses Gewerbes, und konzentriert sich dabei auf das Verhältnis von Huren und Zuhältern.
Ein Mädchen, daß offenbar vor den Zudringlichkeiten ihres Vaters oder Schwiegervaters nach New York flüchtet, wird von einem Zuhälter aufgegabelt und gleich auf den Straßenstrich gestellt. Allerdings handelt es sich bei dem Typen nicht bloß um den normalen Drecksack-Zuhältertypen sondern um ein schon pathologisches Individuum. Zunächst prügelt er gleich einmal eine seiner Nutten, die aussteigen wollte, tot, weil er nicht in der Lage ist seinen "Stall" mit normalen Zuhältermethoden unter Kontrolle zu halten. Darauf sucht  sich die neue verständlicherweise einen anderen Beschützer sucht, nämlich den Boss einer kleinen schwarzen Zuhältergang, die wesentlich cooler drauf ist.
Nun eskaliert der Film also schon bevor etwa die Hälfte um ist, in eine Zuhälterfehde, in dem die Nutten nur mehr Spielbälle sind - bis zum großen Finale, das natürlich der Heldin vorbehalten ist. Das ist zwar ganz spannend, aber nicht gerade intelligent, realistisch oder gar horizonterweiternd.
Ich habe die "Special Uncut Version" gesehen, weiß nicht wieviel bei den anderen weggeschnippselt ist, wüßte aber nicht was dann noch außer fürchterlichen Achtziger-Frisuren und -Discomusik, etwas Rotlichtflair und Pistolengeballer übrigbleiben sollte.
Ein Film, den man nicht gesehen haben muß.

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