iHaveCNit: Fallende Blätter (2023) – Aki Kaurismäki – Pandora Film
Deutscher Kinostart: 14.09.2023
gesehen am 09.08.2023 in OmU in der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Harmonie – Kleine Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 17.09.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema – Lumiere – Reihe 8, Platz 11 – 20:15 Uhr
Endlich komme ich dazu, mal etwas über „Fallende Blätter“ zu schreiben. Anfang August konnte ich den neuen Film von Aki Kaurismäki bereits in einer Sneak im finnischen Original mit Untertiteln erleben und da ich ihn ohnehin auf meiner Liste und auch Gefallen am Film gefunden habe, wollte ich mir das zum regulären Kinostart aufheben. Und in der breiten Masse an den Kinostarts des aktuellen Wochenendes ist „Fallende Blätter“ meiner Meinung nach der Beste Film der Woche.
Ansa und Holappa sind einsam, von ihren eintönigen, unterbezahlten Jobs deprimiert. Bis sie sich zufällig bei einem Karaokeabend sehen und kurz darauf wiedertreffen. Ihrer sich entwickelnden Liebe füreinander werden jedoch einige Hindernisse gestellt. Sowohl Holappas Alkoholsucht als auch Ansas geheimnisvollen und spärlichen Informationen bringen einige Herausforderungen mit sich für die Beiden.
„Fallende Blätter“ ist mit 81 Minuten ein unfassbar kompakter Film. Ein Teil von Aki Kaurismäkis Schaffen sind filmische Oden an die Arbeiterklasse Finnlands und der Hauptstadt Helsinkis, wozu nun auch „Fallende Blätter“ sich dazu gesellt. Dieser Film ist auch an dieser Stelle ehrlich von mir gesagt der erste Film von Aki Kaurismäki, den ich gesehen habe und sofern sich Lust und Zeit ergeben wird, entfacht „Fallende Blätter“ durchaus Interesse daran, ein wenig in Kaurismäkis Schaffen einzutauchen. „Fallende Blätter“ lebt zum einen von der Inszenierung Kaurismäkis, deren Bilder und die Farbgebung einen durchaus einzigartigen Wiedererkennungswert zu haben scheint. Dann lebt er von seinem lakonischen Stil, er ist spröde, witzig, schlagfertig, trocken in seinem Humor und auch zum Teil in seinem Ton melancholisch, was vor allem auch durch die perfekt auf den Film abgestimmten Musikstücke unterstrichen wird. Ergänzend dazu sind auch Alma Pöysti und Jussi Vatanen in den Rollen von Ansa und Holappa ein wichtiger Kern des Films, denn bei all der Schlagfertigkeit ist das durchaus stille, auf Nuancen, Blicken und Gesten ausgelegte Schauspiel der Beiden großartig und schafft bei all dem sich damit entstehenden rudimentären Aufbau eine glaubwürdige, stimmige Liebesgeschichte. Die Geschichte, die zeitlos anmutet, sorgt vor allem durch Nachrichten im Radio und auch von unter anderem 2 Tourplakaten von vor allem skandinavischen Metal-Bands (durch die der Film für mich auch noch eine kleine Spur Sympathie dazu gewonnen hat) für eine zeitliche Verortung in unserer Gegenwart.
„Fallende Blätter“ - My First Look – 9/10 Punkte.