Hypnotic (2023)

Der Hartzer-„Inception“

Robert Rodriguez scheint gerade richtig zu kämpfen zu haben um seinen Platz in Hollywood. So schnell kann das gehen. „Hypnotic“, ein platter und aus Zeit gefallener Thriller, auf dem Papier zwischen Nolan und Cronenberg, hilft ihm dabei nicht wirklich… Erzählt wird von einem (nicht nur anfangs) desillusionierten Detective, dessen kleine Tochter vor einiger Zeit entführt wurde und sie ist bisher weder tot noch lebendig wieder aufgetaucht. Umso erstaunlicher und eventuell hoffnungsvoller, dass sein aktueller Fall über ein berüchtigtes und scheinbar unüberwindbares Hypnosemastermind mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte…

Wie der Coco Jumbo… Straight From The 90s

Phasenweise dachte ich bei „Hypnotic“ kurz: „Gar nicht schlecht das Teil. Schön dumm, straight, kurzweilig und wie damals aus den Videotheken.“. Umso länger sich die 90 Minuten jedoch „entfalteten“, kam immer mehr Ernüchterung. Es werden ganze Shots und Ideen von viel besseren Filmen ungeniert übernommen. Geklaut könnte man auch sagen. Und zwar deutlich schwächer und fauler als bei den Originalen. Den Actionszenen fehlt es an Wumms, die Story schlägt mehr Haken als ihre mickrigen Beinchen verkraften, Affleck wirkt - teils gewollt, teils ungewollt - wie auf Autopilot. Das Tempo schwankt zwischen halsbrecherisch über lückenhaft bis zu sprunghaft. Allgemein ist die Geschichte mit all ihren Wendungen und Ebenen ein Kartenhaus, das bei der kleinsten Logik- oder Anspruchböe in sich zusammenkracht. Und zwar scheppernd. Der Bösewicht ist schön campy und gefühlt eher Richtung „X-Men“. Alles hat seine trotzig-plumpen Momente der oberflächlichsten Unterhaltung. Aber selten roch für mich ein Film in den letzten zehn Jahren eher nach Abschreibung. Seelenloser Neo Noir in stupide und maximal Durchschnitt, oft eher peinlich bis grottig. Ohwei.

Fazit: viele Ebenen, noch mehr Löcher, Lücken, Logikfehler. „Hypnotic“ ist dank seiner unter 90 Minuten meist zumindest kurzweilig - aber ziemlich dumm-dreist und gehaltlos vor allem. Ein Tiefpunkt meiner Meinung für Rodriguez.