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Der "Schwarze Hai" is back! Häähhhh?


Haifilme hatten schon immer ihren festen Platz im Kinobusiness; angefangen mit dem Klassiker schlechthin: "Jaws". Folgten doch immer wieder der ein oder andere Vertreter des Meeresräubers, wurden sie in den 2000ern langsam inflationär. Das Hai-Horrorgenre mehr als weniger ausgelutscht, Ideen kaum noch vorhanden. Und doch versuchten sich immer wieder Regisseure an den Räuber des Tiefseegewässers, mit eher mässigen bis gar keinen Erfolg. Die allermeisten Deepseaflauten floppten gnadenlos, wurden meist Direct to DVD vermarktet. Auch Adrian Grünberg versuchte sich an dem Stoff; wäre er lieber seinem Stammgenre treu geblieben; dem Actiongenre. Der Ausflug ins tiefdunkle Nass war doch nur ein Wermutstropfen und sollte dem "Mann unter Feuer" Director einen Denkzettel verpassen.

Der für einen Erdölkonzern arbeitende Paul kehrt mit seiner Familie an den Strandgelegenen mexikanischen Ort zurück, an dem er einst arbeitete. An Urlaub ist dabei kaum zu denken, da die Bewohner weniger freundlich gesinnt sind und zudem alles verkommen und abgenutzt rüberkommt. Paul fasst den Entschluss, alleine auf die Bohrinsel zu fahren, die von seiner Firma errichtet worden war. Dort trifft er auf nur zwei Mitarbeiter, während der Rest von der Plattform geflohen war. Nicht nur, das die Ölplattform heruntergekommen ist; Nein, ein von mexikanischer Sage umrankter Riesenhai dreht in den Gewässern seine Runden, um Frischfleisch zu angeln. Ein Wettlauf um das Überleben beginnt und eine Flucht von der Bohrinsel scheint unmöglich.

Inspiriert und gestützt von der mexikanischen Ursage "Tlaloc"und "El Demonio Negro", die eine basiert auf Sichtungen einiger Zeugen, die andere auf den aztekischen Wettergott, wurde eigens für den Film lustig alles zusammengeworfen und der schwarze Dämonenhai daraus erschaffen, quasi das Pendant zum "Weissen Hai". "Rambo - Last Blood" Regisseur Grunberg hatte seine Vorstellungen und bastelte um das lose Märchen eine Familienurlaubsgeschichte mit mysteriös angehauchten Einheimischentouch mit den typisch klischeebehafteten Figuren, die sich ausserhalb unserer Norm verhalten. Doch das Mysterium verhallt schnell. Dem verwöhnten Zuschauer wird die Geschichte vom Megadolon mal etwas anders, wie bei "Meg" aufgetischt. Kurz und knackig gesagt: Öde und fahl, mit fischig faulen Beigeschmack; sozusagen fängt der Fisch hier vom Kopf an her zu stinken.

Grunberg und sein Stab vermengen billigen Survivalkampf mit dialoglastigem Urlaubsdrama und lässt es sich dabei nicht nehmen, mit minimalen Mitteln zu klotzen. Hier und dort werden mal urbekannte Horrorelemente gesetzt, CGI animierte Körperteile integriert und eher im vorbeifahren eine pseudomoralinsaure wie Ökokritische Message gehüstelt und das alles zum Wohle der geschundenen Umwelt und ihrer daraus resultierenden Folgen, was den nie gerufenen "Schwarze Dämon" auf den Schlachtplan holte, der alle Sünder büssen lässt. Dabei bekommt der ohnehin schon simpel animierte "Meg für arme" wenig Spielzeit, huscht spärlich und abgehackt durch die Szenerie und verbreitet somit kaum Angst und Schrecken, wie einst sein Weisser Kollege. Die Darsteller verhalten sich in allen Ehren passabel, was wiederrum keiner Krönung bedarf und weit ausserhalb von First Class Entertainment schwimmt.

Dürftig in Szene gesetztes TV-Movie eines gestandenen Actionregisseurs, das in verhaltener Spannung badet und kaum Höhepunkte bietet. Die Story plätschert zäh und unbeholfen vor sich hin; das lockt keinen mehr hinterm Ofen vor. Rambo hätte es auch nicht mehr raushauen können. Pomadig!


Ist die FSK:16 Freigabe gerechtfertigt? Ein paar abgetrennte Gliedmassen und dosierte Bluteffekte rechtfertigen die Freigabe.

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