Review

Der legendäre Faces of Death (1978) ist ja die Mutter aller Schock-Dokus. Damals waren fast alle Szenen gestellt, aber das Konzept radikal und neu. 
Es folgten einige Nachahmer, die irgendwann in Ermangelung neuen Videomaterials von Mord und Todschlag damit begannen, Szenen aus anderen Filmen zu kopieren.

Scare Witch Project ist die zigfache Kopie einer Kopie die sich bei anderen Genre-Machwerken bedient hat.

Nach ein paar Fotos von (teils verstümmelten) Toten, werden Videoaufnahmen von Leichen irgendwo in Asien gezeigt.  
Anschließen sehen wir den Einsatz von Sanitätern bei einem Unfall mit einem leicht verletzten Mann.
Es folgen ein paar Leichen und eine Autoverfolgungsjagd, die damals auch im TV übertragen wurde.
Zwei Typen kloppen sich am Strand, Politiker prügeln sich, es folgen wieder ein paar Leichen...
Ein Junge frisst Insekten, eine Frau kackt auf einen Teller und ein Typ frisst das. Die Szene wurde ein Jahr vorher bereits in Traces of death Special (2000) verwendet und die haben es auch aus irgendeinem Genrewerk kopiert. Die Szene scheint auch gestellt zu sein, jedenfalls wurde sie so geschnitten, dass sich die Echtheit nicht überprüfen lässt.

Die Bilder sind mit einem richtig amateurhaft gespieltem Synthie- Soundtrack unterlegt. Gelegentlich werden die Bilder von einer Frau kommentiert, doch die Sprachverständlichkeit ist aufgrund der miesen Aufnahmequalität schlecht. Der Inhalt ist ohnehin völlig belanglos!

Das Videomaterial stammt sicher von der Polizei, zur Tatortsicherung und ist verwackelt gedreht. Es ist ungeschnittenes Rohmaterial, das viel zu lange steht. Ich meine der Punkt ist bereits nach drei Sekunden klar: Da liegt jemand mit Einschussloch im Bauch rum. Offensichtlich tot!
Statt den nächsten Tatort zu zeigen wird dann noch Minuten lang auf die Leiche draufgehalten.
Das ist natürlich extrem langweilig und zieht sich eine gefühlte Ewigkeit. 

Der Härtegrad ist eher niedrig, weil die Leichen nie großartig verstümmelt sind. Nur bei einem Verunfallten quellen Gedärme aus dem Bauch. Das und der weltberühmte Kopfschuss eines Zivilisten durch den Polizeichef in Saigon und der brennende Mönch während des Vietnamkrieges sind die zweifelhaften Höhepunkte dieser Farce.

Many Faces of Death (1995) ist die belangloseste Shockumentary die ich kenne, dicht gefolgt von diesem Murks, der qualitativ sogar unter dem Level von Gesichter des Todes 2000 (1996) liegt.
Wenn man sich schon auf dieses "moralische Niveau" herablässt, dann empfehle ich noch am ehesten Terrorists, Killers & Middle East Wackos (2005), denn der ist relativ professionell geschnitten und hat ein annehmbares Pacing. 
Inhaltlich geht es da deutlich brutaler zur Sache aber noch in einem Rahmen das (höchstwahrscheinlich) kein Trauma beim Zuschauer verursacht. 

Eine ernstgemeinte Empfehlung stellt der Mondo, Killing of America (1982) da, der sich inszenatorisch in ganz anderen Dimensionen  als dieser Dreck bewegt.

Diese faul zusammengeschnittene Shockumentary ist zurecht in Vergessenheit geraten. Positiv ist die Laufzeit von lediglich 53 Minuten zu werten.
Wenn, dann ist dieses erbärmliche Machwerk höchstens und ausschließlich für Sammler, die jedem, noch so bedeutungslosen Genrefilm nachjagen, von Interesse.

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