Review

Keine Trockenübung

Als Teenager und Fast-Erwachsener in den Strand- und Partyurlaub - das kennt fast jeder, das waren noch Zeiten! Doch natürlich war daran bei den Wenigsten alles positiv, gerade wenn es um Themen wie Sex, Jungfräulichkeit und Coolness geht. Egal ob bei Jungs oder Mädchen. Das war damals nicht anders als heute, egal wie sehr sich gesellschaftspolitisch die Zeiten ändern und man die Jugend manchmal meint nicht mehr zu verstehen. Manche Dinge ändern sich doch nie. Und so verfolgt der sehr clevere, nuancierte und authentische „How To Have Sex“ genau einen solchen Urlaub dreier Engländerinnen in Griechenland zwischen Drogen, leichtlebigen Jungs und bröckelnden Freundschaften an der Schwelle zu neuen Lebensabschnitten…

Warnung, Beispiel, Anleitung, Abschreckung

Kreta, Kerle und knappe Bikinis. Parties, Panties und Parolen. Unsicherheiten und unterschwellige Zeichen. Spaß und Spiele, Sonne und Ziele, Triebe und Kiele. „How To Have Sex“ zeigt und wertet nicht, er verfolgt und lässt uns eigene Schlüsse ziehen. Nachdenken und sich erinnern. Hier wird ganz sicher nicht mit Schwarz und Weiß gemalt. Grautöne in der griechischen Sommersonne. Tolle Jungdarstellerinnen, ein Soundtrack voll elektronischer Energie, dennoch alles durchzogen von einer tiefen Traurigkeit und Schäbigkeit dieser besonderen Zeit im Leben eines Mädchens. Da kriegt man fast Angst, wenn später eigene Töchter in diese Phase eintreten. Ein Film, den man meint zu riechen. Schweiß, Tränen, Meer. Ein wichtiges Werk, das in 90 Minuten auf den Punkt und im Sprint ins Ziel kommt. Keine Sekunde langweilig, dabei sieht man (oberflächlich) „nur“ Teenagern beim Feiern zu. Nie zu plump, nie zu flach, nie zu peinlich und auch nie style over substance a la „Spring Breakers“. Natürlich, instinktiv, menschlich. Nachvollziehbar in jeder Sekunde, in jeder Pore, in jeder unangenehmen Situation. Egal ob Kreta oder Malle - solche Sommer werfen noch immer ihre Schatten auf unsere Seelen…

Forever Young

Fazit: erschreckend authentisch, frische Gesichter, knackige Laufzeit, Killersoundtrack und ein hochwertiger Look - so macht man einen modernen britischen Klassiker der Jugend. Müsste eigentlich Pflichtprogramm ab 14 oder so sein - überall auf der Welt! 

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