Review

Ein kräftiger junger Mann verdingt sich als Gelegenheitsmaler. Eines Tages begegnet er bei seiner Arbeit einem ebenso gelegentlichen gewichtigen Elekriker, der sich komisch auf den Boden setzt (wirklich kraß, die Sitzhaltung) und den kräftigen jungen Mann fragt, ob er sich denn so sein Leben vorstelle. Der kräftige junge Mann negiert das natürlich, und, da sich beide gut verstehen, treffen sie sich, nachdem sie sich erstmal verabschiedet haben, wenig später wieder. Diesmal ist jedoch ein schmieriger Bauunternehmer zugegen, der dem kräftigen jungen Mann einen Auftrag erteilt. Er will die Farbe des Urins eines Mannes wissen. Und natürlich noch ein bißchen mehr. Der kräftige junge Mann soll also beobachten. Das tut er auch, aber das tut er so haarsträubend auffällig, daß man schon etwas geneigt ist, abzuschalten und den Film Film sein zu lassen. Das wäre aber ein Fehler! Denn nach dem albernen Beobachtungsauftrag kommt ein neuer Auftrag. Der soll mehr Geld einbringen und endet in einem Fiasko. Mehr oder minder zumindest, denn den Job erledigt der kräftige junge Mann eigentlich wie geplant - wenn auch auf eine Weise, die die Unauffälligkeit des unauffälligen Nachspionierens in Level 1 nochmal um ein Weites topt.
Nun gut, jedenfalls entspinnt sich in der Folge ein von brutaler Gewalt - die auch wirklich gut herübergebracht wird, die eindeutige Stärke des Films! - geprägter Konflikt zwischen dem schmierigen Bauunternehmer plus Konsorten und dem kräftigen jungen Mann, der nicht mehr Maler sein wollte.

Ja, wie gerade schon gesagt, besteht des Filmes Stärke eindeutig in der intensiven und realitätsnahen Darstellung von Gewalt - auch wenn die Albernheit der Umstände während der Auftragserfüllung nur noch durch eine eigentlich nicht vorhandene Selbstironie gerechtfertigt werden könnte.

Ein paar handlungslogische Unstimmigkeiten gibt es auch, jedenfalls nach meinem Dafürhalten, und die stören auch etwas, aber im großen und ganzen ist dem Regisseur hier ein durchaus sehenswertes Werk gelungen. Ein großer Vorteil im Vergleich zu "Dagon" (ebenfalls von Stuart Gordon) ist auch, daß Gordon hier auf die generell so überflüssigen Computeranimationsspezialeffekte verzichtet. Jedenfalls weitgehend. Zudem ist "King of the Ants" auch nicht so endungslastig, wie "Dagon". Dennoch ist Dagon natürlich aufgrund seiner besseren Besetzung (besonders in der weiblichen Hauptrolle) und seiner Märchenhaftigkeit der einprägsamere und schönere Film.

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