Süßes für uns Sauren
„The Barn“ hatte mich Halloween vor ein paar Jahren wunderbar als augenzwinkernde Retro-Horror-Hommage unterhalten. Indie-Splatter-Sympathie ohne Ende. Satire sowie Ehrerweisung. Nicht der echte Deal, aber nah genug dran. Mit Vorbildern vom Leprachaun bis zu „The Burning“, von „Slumber Party Massacre“ bis „Puppet Master“, von „The Lamp“ bis „The Fog“. Part II macht nun gefühlt mit etwas Verspätung genau dort weiter, legt hier und da eine Schippe drauf und lässt die Fratzen aus der Höllenscheune nun auf eine notgeile Gruppe von sexy Verbindungsstudentinnen los…
„The Barn II“ kennt seine Vorbilder und Lieblingsslasher mindestens genauso gut wie wir - und das überträgt sich mit den passenden Leuten, ein paar Bier und am richtigen Abend natürlich auf uns Zuschauer, Fans, Horrornerds. Die Stimmung solcher Schlachtplatten und blutiger B-Movies von damals wird exzellent eingefangen, das fängt beim tollen Poster an geht über die (absichtlich) eher minderwertige Bildqualität bis hin zu den handgemachten, wirklich saftigen Splattereinlagen, die damals wohl gleichsam für den Index wie für kultige Jubelstürme gesorgt hätten. Nun bleibt es aber natürlich vierzig Jahre später und diese ganze Scheunensause eher ein vollmundiges Zitat und ein „Hutziehen“. Aber es funktioniert, es funzt, ich feiere das. Nun gibt’s sogar viel mehr nackte Tatsachen, der Bodycount zieht nochmal an, die vielen berühmten Gesichter von damals kann man kaum fassen, dass die die und den und den bekommen haben. Von Jason bis Andre Toulon wären hier alle willkommen und zufrieden. Ein feuchtfröhliches Fest!
Fazit: mindestens genauso charmant, süß, retro und splattrig wie Teil 1. Die Mythologie wird erweitert. Und die vielen großen Horrornamen aus der hommage'sierten Zeit heben ihn noch etwas höher. „The Barn Part II“ sollte bis Oktober den Weg neben und dann in eure Videorecorder finden!