Im Jahre 1948 findet der britische Archäologe Richard Turkel in den Trümmern eines altägyptischen Tempels die, wie sich herausstellt, unsterblichen Gebeine des Prinzen Talos und bezahlt diese Entdeckung prompt mit dem Leben. Ein halbes Jahrhundert später überführt Turkels Enkelin den wiederentdeckten Sarkophag nach London, wo die Mumie des Talos sofort ihre unheiligen Mordtaten wieder aufnimmt - im Visier ein Amulett, das Herrschaft über die Menschheit verspricht. Ein Cop nimmt die Spur des Phantoms auf.
Also von allen Filmmonstern die die Horrorindustrie so ausgespuckt hat, fand ich Mumien bisher immer die langweiligsten. Sie strahlen keine Bosheit oder akute Todesgefahr in ihrem Mullbindenkleid aus und bewegen sich mit der Geschwindigkeit eines Romero Zombies. Mit der Brendan Fraser Trilogie hat man das Thema zwar wieder etwas aufgepeppt und Talos bemüht sich ebenfalls in diese Richtung, aber auch hier bleibt der laufende Verbandskasten unter seinen Möglichkeiten.
Regisseur Mulcahy schaffte es bisher in den meisten Filmen ein zumindest leidlich interessantes Vehikel zu stricken, aber hier fängt er gleich mit Minuspunkten an, indem er Christopher Lee schon nach fünf Minuten aus dem Werk sterben läßt, was eigentlich der Hauptgrund war überhaupt einzuschalten. Dazu ist sein Namensvetter Jason Scott Lee als US Detective ziemlich fehlbesetzt (und wenn man schon nach dem Alphabet castet hätte eigentlich dann nicht Pamela Anderson-Lee die weibliche Hauptrolle spielen müssen?).
Talos selbst macht es ähnlich wie einst Imhotep, wenn einem bei der Mumifizierung die wichtigsten Organe entnommen und die müssen erstmal wieder rein. So erlebt London eine muntere Mordserie, ohne allerdings Horrorfans wirklich zu befriedigen. Entweder sind die Kills im Off, oder der Zuschauer sieht lediglich wie das Opfer von den Bandagen eingewickelt wird. Blutig wirds hier nicht wirklich. Die Tricks sind soweit ganz ok, die Bewegungen sind flüssig animiert, nur die Idee mit der Wierdererweckung durch günstige Planetenkonstellation wirkt arg an den Haaren herbeigezogen.
Wirklich schlecht ist Talos zwar nicht, aber wenn man ihn nicht kennt ist auch nichts verloren. Die Story ist einfach zu wild und das Horrorgenre hat genügend bessere Vertreter zur Ansicht.
4/10