Review

iHaveCNit: Late Night With The Devil (2024) – Cameron Cairnes und Colin Cairnes – Capelight Pictures

Deutscher Kinostart: 30.05.2024

gesehen am 03.06.2024

Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 7 – Reihe 13, Platz 15 – 21:00 Uhr

Ein ganz wichtiger Punkt meines Ehrenkodex und Anspruches beim Besuch von Filmfestivals ist, dass ich mir jeden Film im Programm ansehen möchte. Beim Fantasy Filmfest White Nights war das mit seinem Programm von Samstag bis Sonntag noch möglich. Beim Ende April stattfindenden Fantasy Filmfest Nights mit einem Start ab Donnerstag war das jedoch aufgrund beruflicher Verpflichtungen nicht möglich, womit ich trotz natürlich Interesse an einer Teilnahme leider darauf verzichtet habe. Im Programm dieses Filmfests war der von Cameron Cairnes und Colin Cairnes inszenierte „Late Night With The Devil“, der passenderweise schon wenige Wochen nach dem Filmfest einen regulären Kinostart bekommen habe, so dass ich ihn mir ansehen wollte und konnte.

Jack Delroy ist in den 70ern ein berühmter Talk-Show-Host. Seine Late Night Show „Night Owls“ kommt gut an, jedoch wird Delroy nie der ganz große Erfolg großer Late Night Talker zuteil, sehr zu seinem Missfallen. Die letzte Hoffnung setzen er und sein Team nun in ein Halloween-Special 1977, bei dem es mit ausgewählten skurrilen Gästen und auch einer scheinbar vom Teufel besessenen jungen Frau zu mysteriösen Zwischenfällen gekommen ist.

„Late Night With The Devil“ ist ein sehr interessanter und kreativer Horror-Film geworden. Hier wird Mystery mit Found Footage und Okkultismus verbunden und neben einer zu Beginn integrierten Montage über den großartig von David Dastmalchian verkörperten Talk-Show-Host Jack Delroy wird der Film zu einem verschachtelten Kammerspiel, bei dem wir als Zuschauer sowohl die Immersion mitnehmen können, diese Late Night Show direkt im TV mitzuverfolgen und in den eigentlichen Werbepausen unveröffentlichte Backstage-Aufnahmen präsentiert zu bekommen. Im Stil von sowohl Kostümen und dem Set-Design kommt so ein Gefühl für die späten 70er richtig gut rüber und so wird der Film durchaus authentisch und atmosphärisch. Die Idee eines Talk-Show-Hosts, der sich mit Übernatürlichen Themen und Menschen auseinandersetzt hätte durchaus zu einer interessanten, über mehrere Filme gehende Anthologie-Horror-Filmreihe führen können. Hier hat man sich jedoch für einen leicht über 90 Minuten gehenden, kompakten Horror-Film entschieden, der sich mit seinen mysteriösen Zwischenfällen erst einmal skurril, leicht satirisch und komödienhaft mit scheinbaren Quacksalbern auseinandersetzt, bis scheinbar die mysteriöse Komponente zu immer schärferen und unangenehmeren Spannungsmomenten führt, bis sich alles in einem extrem guten, aber auch hektisch und schnell abgehandelten Klimax entlädt, bei dem auch die Effektarbeit durchaus sehr interessant gewesen ist.

„Late Night With The Devil“ - My First Look – 8/10 Punkte





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