iHaveCNit: The Lesson (2023) – Alice Troughton – Port-Au-Prince-Film
Deutscher Kinostart: 26.10.2023
gesehen am 18.10.2023 in der Spotlight-Sneak OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie - Parkett – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
In Anbetracht der etwas volleren Planung für die nächsten Kinowochenenden habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen, eventuell doppelte Sichtungen durch Sneaks zu vermeiden und daher den Film meiner aktuellsten Sneak dann als einzelne Sichtung des Films zu werten. Hier kam mir gut gelegen, dass der neue Thriller „The Lesson“ - Debütfilm von Alice Troughton gezeigt worden ist, womit ich diesen von meiner Planung für das nächste Wochenende bereits abhaken konnte.
Der junge Literaturwissenschaftler Liam Somers verdingt sich als Nachhilfelehrer. Sein neuer Auftrag führt ihn auf das Anwesen des Starautoren J.M. Sinclair und dessen Frau Helene, die ihn bitten, den Sohn Bertie auf die kommenden Abschlussprüfungen vorzubereiten. Doch die internen Spannungen der Familie, ein tragisches und dunkles Geheimnis der Familie, die Arbeit des Starautoren als auch die eigenen schriftstellerischen Ambitionen Liams erzeugen einen unterschwelligen Konkurrenzkampf zwischen Liam und J.M.
Das Kammerspiel dieses Thrillers liegt für mich in seiner thematischen Kombination im Vergleich zu Filmen des Jahres zum Beispiel zwischen Christian Petzolds „Roter Himmel“ und Regis Roinsards „Das Rätsel“. Auch wertungstechnisch sei das an dieser Stelle bereits erwähnt. Der von Richard E. Grant mit sehr viel Overacting dargestellte J.M. Sinclair betont immer wieder gerne im Film, dass große Künstler stehlen. So groß ist weder die Regisseurin noch der Drehbuchautor, so dass man sich offenkundig an Vorbildern einfach nur bedient. Vor allem sind Referenzen an klassische Hitchcock-Kniffe zu finden. So spannend und interessant sich das Kammerspiel des Films in der Villa entwickelt und so interessant die Darstellungen um das Ensemble mit Dylan McCormack, Julie Delpy und Stephen McMillan ist, irgendwie passt in dieses etwas ruhigere, unterschwellige dieses doch sehr überschwängliche Overacting eines Richard E. Grant nicht ganz stimmig ins Bild, genauso wie der übermäßige Einsatz prätentiöser Musik, die dem Film, seinem Thema und der Spannung eher nicht so gut tut. Dazu kommt, dass der Film sich vielleicht in seinen Wendungen zu clever hält als er das tatsächlich ist und die letztendlichen Auflösungen wirken sehr flach, unzufriedenstellend und banal.
„The Lesson“ - My First Look – 7/10 Punkte.