Robert Harmon scheint einer von diesen Regisseuren zu sein die nach einem guten Film nur noch Mittelmaß liefern. „Hitcher“ gilt zwar heute zu Recht als kleiner Klassiker, aber danach kam nichts besonders mehr. Nach seinem Kinocomeback mit „They“, einem mäßig erfolgreichen, recht langatmigen Horrorthriller mit nettem Ende, sollte „Highwaymen“ ein weiterer Kinofilm werden und Harmon in alte Gefilde zurückführen. Doch das Endprodukt wurde öfters verschoben, startete im Kino mit einer Miniauswertung und landete dann gleich als recht günstige DVD ohne Extras in den amerikanischen Läden.
Wenn man den Film gesehen hat weiß man auch warum. Zwar muss ich sagen dass ich eigentlich ganz gut Unterhalten wurde, aber fürs Kino ist das Resultat dann doch zu wenig. Bei einer sehr knappen Laufzeit von 80 Minuten mit Abspann bietet der Film kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch. Das Movie beginnt mit einer gelungenen Openingsequenz und behält das gute Tempo bei. Es kommt sogar Spannung auf, weil man noch nichts über die Hintergründe des Täters weiß. Der zweite Inszenierte Unfall kommt dann auch Atmosphärisch gelungen rüber und hat damit fast schon seinen Höhepunkt nach 10 Minuten erreicht.
Danach flacht es gleich wieder ab. Die Charaktere werden eingeführt, Interessieren den Zuschauer aber recht wenig und dadurch verliert der Film auch etwas die Spannung. Der Killer wird dann leider auch mit Hintergründen abgehandelt und man erfährt fast schon zuviel über den Killer. Auch wenn es eine gute Idee war, den Psycho als verkrüppelten Kerl zu zeigen, bleibt die Gefahr die ein Rutger Hauer ausstrahlte leider auf der Strecke. Colm Feore(„TCOR“) überzeugt zwar in seinen Szenen, aber der Funke springt nicht über.
Wenn die Figuren nicht überzeugen, sollte es dann aber die Action tun. Die ist sicherlich Ok, aber nicht sehr zahlreich und doch recht unspektakulär. Vor allem weil man fast alles aus dem Trailer her kannte. Das Budget war für größere Szenen wohl doch zu schmal.
Das New Line Cinema den Film mit Millenium Pictures (Avi Lerner und Trevor Short konzentrieren sich momentan eher auf Kinoprojekte und vernachlässigen etwas ihre B-Schmiede Nu Image) Koproduziert hat, lässt fast vermuten das, das ursprüngliche Drehbuch wohl etwas anders aussah. Zufrieden waren sie letztendlich bestimmt nicht.
Trotzdem verwunderlich das der Film mit Jim Caviezel nach dem Erfolg von „Passion Christi“ nicht größer Veröffentlicht wurde. Caviezel selbst bietet eine durchschnittliche Leistung. Nicht schlecht aber auch nicht auffallend gut. Mein Highlight des Films ist zweifellos Rhona Mitra („Beowulf“, „Hollow Man“). Gut, sie wird nie eine großartige Schauspielerin werden, aber ich finde sie verdammt Süß und Sexy:)
Fazit: Extrem Kurzweiliger Actionthriller mit einigen netten Höhepunkten. Durch die sehr kurze Laufzeit ist der Film Optimal für zwischendurch geeignet. Leider fehlt dem Film der letzte Kick und die Spannung vom Anfang, wird nicht konsequent gehalten. Angucken kann man ihn, ein „Must See“ ist er nicht. Aber für Rhona bekommt er noch ein Bonus Punkt.
6/10