Review

Marc Forster schickt die klassische Peter Pan-Geschichte in eine neue Runde. Allerdings nicht als Fantasyfilm, sondern als einfühlsames Drama mit imaginären Szenen aus dem Reich der Träume. Zugegebenermaßen funktioniert die Story recht gut, ist sowohl optisch als auch akustisch sehr schön umgesetzt - leider schafft es "Finding Neverland" aber nicht endgültig, eine wirklich packende Faszination zu erzeugen. Es fehlen die herausragenden Szenen, innovative Ideen und passagenweise auch der Feinschliff in Sachen Dramatik. Die allein äußerliche Variation des Peter Pan-Themas durch einen kriselnden Bühnenautor im London des frühen 20. Jahrhunderts, der in Traumwelten neue Inspirationen zu finden sucht, reicht nicht zuletzt wegen ebenfalls hochkarätiger und effektlastigerer Konkurrenz-Verfilmungen wie "Hook" nicht aus, um in der allerersten Liga mitspielen zu können.
Gleiches gilt für die dramatischen Elemente zwischen kriselndem Autor und kinderreicher Witwe. Alles ganz nett aber eben nicht neu, zumal die fantastischen Szenen nicht in ausreichener Zahl präsentiert werden.

Freilich gewinnt "Finding Neverland" durch das solide Spiel aber nicht herausragende Spiel Johnny Depps und Kate Winslets sowie hochprominenter Nebenrollen (u.a. Dustin Hoffman, Julie Christie) zusätzlich an Reiz. Dennoch frage ich mich, wie dieser Film zum Oskarfavoriten werden konnte - ich konnte trotz durchgehend hohem Niveau in keiner Kategorie wirklich herausragende Leistungen ausmachen.
Es bleibt ein unterm Strich ein wunderschöner Film für die ganze Familie, mehr einfühlsames Drama über ewige Jugend und die Vergänglichkeit - nur hintergründig mit phantastischen Elementen präperiert.

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