Erwachsenwerden hat Zeit
Über Peter Pans Geschichte muss man selbst das kleinste Kind nicht mehr aufklären - zu oft haben wir sie gesehen, gehört, geträumt. Im Buch, auf der Bühne, in Zeichentrick oder als Actionfilm. "Finding Neverland" erzählt allerdings die Geschichte hinter der Geschichte. Wie der Autor dieser zeitlosen Legende auf die Idee des ewig jungen Peters kam - nämlich durch einen zauberhaften & augenöffnenden Sommer mit einer liebenswerten alleinerziehenden Mutter & ihren Söhnen. So einfach, so effektiv, so perfekte Familienunterhaltung. Ein klassischer Tränendrücker, ein romantisches Familiendrama - nur eben mit (leider zu wenigen) Einschüben von fantastischer Geniestreiche, die dann im Endeffekt & indirekt nach Nimmerland führen.
Warum manche den hervorragenden Schauspieler in Johnny Depp bis heute nicht aufgegeben haben, sieht man hier eindrucksvoll. Wie gut war dieser Mann bitte vor der dreizehnten Jack Sparrow-Variation? Eine Schande, sein aktueller schauspielerischer Zustand. In "Finding Neverland" ist nicht nur bei ihm noch alles heile Welt. Die Kinder sind zuckersüß, die Sets des frühen 20. Jahrhunderts prachtvoll & von den in übersichtlicher Anzahl vertretenen Fantasy-Einschüben kriegt man kaum genug. Selbst wenn man es leicht erahnen kann - die Tränen kann man am Ende trotzdem schwer aufhalten. Nicht nur für Fans des fliegenden Strumpfhosenträgers eine Bereicherung & Anregung des Wissens. Zuckersüß!
Fazit: magisch, traurig, (schön) kitschig - ein ganz besonderer Blick auf die Entstehung Peter Pans. Zauberhaft ist vor allem Depp vor seiner bis heute anhaltenden Weirdo-Phase. Marc Foster's Bester? Naja... Aber sein romantischster & verspieltester auf jeden Fall! Hätte gut noch etwas kreativer, überraschender & unkonventioneller in Richtung eines "Big Fish" gehen können!