Trotz des Titels und des VHS-Covers ist "Mädchen hinter Gittern" kein typischer WIP-Streifen geworden. Der Grund: Der Film ist für Genre-Verhältnisse viel zu harmlos und sollte eher als B-Movie durchgehen, dessen Story nun mal im Frauengefängnis spielt.
Leider wurde in der x-ten Abhandlung des altbekannten Themas auf einiges verzichtet, was es in den anderen typischen Genre-Ergüssen nun mal so gibt. Hier sind das Maximum einpaar Intrigen sowie ein großes Schlammcatchen der Polizei gegen die Knastmädels am Schluss. Der Rest ist ein langweiliges, für den Videomarkt konzipiertes Pseudo-Drama, in dem die Direktorin Modellschiffchen baut (Ex-Bondgirl Jill St. John) während gewisse Insassinnen schon mal so rumlaufen, als stünde der Modekatalog zur freien Verfügung.
Tom DeSimone drehte neben zahlreichen Pornos auch Schlock wie "Reform School Girls" oder "Hell Night" mit Linda Blair. Zwar hätte man auf einen versierten Regisseur hoffen können, doch wurde mit "Mädchen hinter Gittern" fast schon die jugendfreie Variante eines WIP-Filmes geschaffen.
Deshalb will dieses öde Machwerk einwandfrei als Sleaze ohne Sleaze verstanden werden. Angeblich spielte der Film damals elf Millionen Dollar an der US-Kinokasse ein, was ich aber nicht glaube. Wer genau hinschaut, kann immerhin Camille Keaton ("I Spit on your Grave") in einer kleinen Rolle erkennen...