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Im Grunde ein typisches MeToo-Thema: Toxische Männlichkeit, die in patriarchalen Machtstrukturen freien Lauf hat, bis Opfer trotz aller Widerstände ihre Stimme erheben. Als Talking-Heads-Doku schildern mehrere Betroffene glaubhaft ihre Erlebnisse, während treue Wegbegleiter Rons in Anflügen kognitiver Dissonanz und Selbstschutz (sinngemäß) Floskeln wie „er war doch immer so nett, ich kann es mir nicht vorstellen“ äußern. Diese Gegenüberstellung macht die Indizienlast erdrückend, das Urteil bleibt jedoch dem Zuschauer überlassen. Trotz des Titels ist die Doku keine umfassende Biografie, sondern fokussiert klar die Vorwürfe sexueller Belästigung und Vergewaltigung. Schwachpunkte sind die teils dürftige Bebilderung mit Archivfotos, Filmschnipseln, Symbolbildern und nichtssagender B-Roll, insgesamt aber bietet die Doku solides Infotainment. Bei ca. 90 Minuten angenehm straff gehalten und durchaus sehenswert.

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