Der Sandsack des ausgehenden Filmjahres 2024, hier durfte nochmal jeder geballt seinen Frust über generell eher mäßige Releases rauslassen. Ein angeblich neuer Tiefpunkt des niedergehenden Universums der Graphic Novel Realverfilmungen, soll das wirklich noch gehen? Ich wollte neutral rangehen, hatte aber schon Probleme mit der Besetzung. Ich kenne die gezeichneten Vorlagen, Kraven ist eine auf der dunklen Seite stehende Urgewalt des Ostens, kein kaugummikauender amerikanischer Schönling. Betont vor allem eher Bösewicht als glorreicher Held. Eine von zahlreichen Entscheidungen vorbei am Thema, vermutlich im Sinne eines zweifelhaften kommerziellen Masterplans. Trotzdem vorweg, auch wenn die sogenannten Influencer im Chor schreien, dass dies einer schlechtesten Filme aller Zeiten sei, ist er sicher nicht, wenn auch gespickt mit wirklich dummen Szenen. Eine Figur aus der dritten Reihe bekommt mittels eines holprigen Drehbuches eine künstlich aufgeblähte Geschichte. Vermutlich 15 Autoren und 20 Überarbeitungen, viele Köche. Star Power hilf! Macht sie aber natürlich nicht, wenn auch hier in der dritten Reihe gecastet wird. Kraven reiht sich einfach 1:1 in die Marvel Releases der letzten Jahre ein und ist trotzdem nur Nuancen vom hochgelobten Tenor der guten alten Zeiten entfernt, wenn auch entscheidende. Überladung an Figuren, jene mainstreamgerecht ummodelliert, CGI das nach CGI aussieht, Überlänge, Action auf Wiederholtaste, immer gleicher Story-Aufbau. Die Hälfte an Budget ist halt nur noch die Hälfte an Budget.