Beim Ausheben eines Drogen-Umschlagplatzes der Mafia auf Sizilien wird der "Equalizer" Robert McCall schwer verwundet. Nachdem er mit der Fähre nach Neapel übergesetzt ist, wird er ohne Bewusstsein auf einer Landstraße von dem Carabiniere Gio aufgelesen und in das kleine Küstenstädtchen Altamonte gebracht, wo der lokale Arzt ihn gesund pflegt. In dem lauschigen, kleinen Ort findet McCall anschließend zum ersten Mal seit langer Zeit Ruhe und Frieden, doch als die Camorra sich mit Gewalt in Altamonte breit macht, sieht er sich gezwungen, wieder rabiatere Methoden anzuwenden, um sich sein Refugium zu erhalten... Der "Equalizer" geht in die dritte Runde, aber leider ist das selbst deklarierte "letzte Kapitel" (ja ja, schon klar!) nicht gerade das geworden, was man als krönenden Abschluss der Trilogie bezeichnen könnte. Eine wirkliche inhaltliche Begründung dafür, um Robert McCall einen finalen Leinwand-Auftritt zu spendieren, wird da nämlich nicht geliefert und auch auch der Figur an sich werden keine neuen Facetten hinzugefügt, so dass diese zweite Fortsetzung doch wohl lediglich aus reinweg finanziellen Erwägungen lanciert wurde... halt genau so wie damals in den 80ern beim rot sehenden Paul Kersey. Um die aber nun doch unübersehbaren Serien-internen Abnutzungserscheinungen zu kompensieren, ist den Machern allerdings nur eins eingefallen: Und zwar den Härte-Grad in fast schon absurd-überzogene und geradezu schwindelerregende Höhen zu schrauben. Waren die beiden Vorgänger schon nicht gerade zimperlich, was die dargestellte Gewalt anbelangt hat, so fragt man sich nun doch ernsthaft, ob das denn wirklich noch FSK 16-tauglich ist, wenn Denzel Washington hier in Quasi-Horrorfilm-Manier durch die Mafia-Schergen pflügt wie Jason durch ein Rudel Teenager, denn dagegen nimmt sich noch so mancher olle Selbstjustiz-Reißer aus alten Tagen direkt harmlos aus! Ganz ehrlich, das hier ist nicht mehr weit weg von einem Lucio Fulci und seinem "Syndikat des Grauens". Leider kann der enorme Splatter-Gehalt aber nicht verdecken, dass es mit dem Franchise qualitativ doch merklich bergab gegangen ist, denn nach "herausragend" (Teil 1) und "immer noch ziemlich gut" (Teil 2) ist man nun bei "gerade so noch okay" angelangt. Washington spielt seinen McCall zwar immer noch mit dem gebührenden Ernst und 'ner latenten Melancholie, während das Drehbuch mit seiner dünnen Alibi-Story ihm da zwischen all den langweiligen Szenen voller Italo-Postkarten-Idylle aber leider kaum noch etwas zu tun gibt, so dass die wieder mal heraufbeschworenen Emotionen hieran fast schon vergeudet sind. Antoine Fuqua sorgt als Stamm-Regisseur der Reihe da zumindest noch formal für eine gewisse Kontinuität und spendiert seinem Hauptdarsteller zwei, drei Todesengel-Momente, die sicherlich hängenbleiben werden, spult die Chose aber auch gänzlich überraschungsfrei und mit einem professionellen Desinteresse ab, das darauf schließen lässt, dass er selbst mit der "Equalizer"-Franchise spätestens nach dem Vorgänger schon abgeschlossen hatte. Nun ja, wenn ich da im direkten Vergleich Artverwandtes wie Eli Roths 2018er "Death Wish"-Remake oder einen "Rambo: Last Blood" tatsächlich erheblich besser finde, dann sagt das doch eigentlich schon alles, oder? Fazit: Leider nur seelenloses, blutiges Mittelmaß. Schade.
6/10