Review

Schande über ihr Haupt...


Eines der aktuelleren Franchise Filmmodellen geht in die vierte Runde, genauso wie die "John Wick" Reihe, welche aber immer wieder aufs neueste überzeugen vermag. Bei "Expendables" verhält sich das nicht so ganz und konnte nicht wirklich immer zufriedenstellen, weder Publikum, noch Kritiker und selbst den Darstellern wurde das geläufig. Bereits der dritte Teil floppte anstandsgemäss an den Kinokassen. Regie führte diesmal Scott Waugh, der bis dato schon nichts gescheites auf die Beine stellen konnte. Dies sollte sich bei "Ex4"nicht ändern.

Eine Militärbasis wird zum Angriffsziel von Terroristen. Kurzerhand wird alles in Schutt und Asche gelegt, damit die Angreifer an Zündvorrichtungen gelangen, die für Atombomben gedacht sind, um einen dritten Weltkrieg anzuzetteln. Barney Ross und seine Crew plus neue Mitglieder bekommen den Auftrag, die Gangster zu stoppen, um den Weltkrieg zu verhindern. Nachdem die Gang in Lybien eintrifft, um das Fiasko zu stoppen, wird Barney eliminiert. Kurz darauf, zurück in den USA, wird Barneys Freund Lee Christmas aus der Truppe geschmissen und das Commando übernimmt Marsh, der Auftraggeber der Expendables. Nun gilt es, die Terroristen aufzuspüren und vor allem Rache an Barneys Mördern zu nehmen.

Dachte man, nach "Expendables 3" wird es besser, wird Zuschauer und Fan eines besseren belehrt. Überschatteten bereits im Vorfeld Differenzen und Drehpausen die Produktion, kam noch erschwerend die Covid Pandemie hinzu, wurde immer wieder munter verschoben, kam keine klare Linie hinein.

Das einzigste positive am Streifen zu vermerken sei, das Sylvester Stallone im Film frühzeitig einen Abflug gemacht hatte, um nicht noch mehr persönlichen Schaden zu nehmen; zumal er sowieso kaum Lust auf "Ex 4" hatte, bereits auch ankündigte, das dies sein letzter Auftritt in der Reihe sein wird. Seine Lustlosigkeit sieht man auch jede Minute des Filmes an, was nur noch durch ein hanebüchenes und löchrig beschissenes Skript untermauert wird.

Schauspielerisch sieht es auch nicht besser aus, was die Alt-Actioner da abliefern; ungelenk, steif, aber immer mit sarkastischen Wortwitz (immerhin reichte es hierfür) im Maul, wird hier losschwadroniert, über Couture' s Blumenkohlohren palavert und banal-peinliche One-Liner bis zum Abwinken abgelassen.

Dabei sollte es aber nicht bleiben; die dümmliche Pseudostory, praktisch ein Nix an Story, mausert sich dann allmählich zur simplen Rachestory voll von Stereotypen, die nach Schema F handeln und sich in platten Attitüden wähnen. Angefangen mit dem Vorspann, bei dem innerhalb kürzester Zeit die Ex Mitglieder ihren Auftrag angenommen haben, sich parat zum Abflug gen Lybien gesellt haben und innerhalb von Minuten am Tatort des Geschehens sind, während die Terroristen immer noch verweilen? Zeitdauer?

Bei einem nicht so schmalen Budget von 100 Millionen Dollar immerhin, wird auf Sparflamme gekocht; die minimalistischen Stilmittel bekommt man leider zu sehen, wenn man nicht gerade blind ist. Da wird auf CGI Blut und am Rechner gekünstelte Explosionen gesetzt. Greenscreen Kulisse, die leider auch Beachtung findet, sowie kaum bis toxisch wenig Spannung, das es weh tut. Kein Wunder also, das diese Action-Gurke nur die Hälfte seiner Ausgaben einspielen konnte.

Immerhin und das wäre positiv hervorzuheben, sind wie erwähnt, die kurze Spielzeit von Sly, der sich selbst einen Gefallen tun wollte, ein Cameoauftritt von Eddie "The Beast" Hall und die Vorstellung, das es eventuell keine weitere Fortsetzung mehr geben wird.

Getötet wird hier reichlich und detailiert.Nur sind hastig choreografierte und übertrieben dargestellte Actionstunts nicht mehr so cool wie vielleicht vor zwanzig Jahren, sogar schon aus der Zeit gefallen, zumal die Gewaltexzesse dem Selbstzweck dienen, Töten von der Stange nicht immer das Mass der Dinge ist. Immerhin durften sich neu am Set 50 Pfennig, Tony Jaa (versucht sich als klischeebehafteter Comedyasiate), Andy Garcia und Iko Uwais austoben, die aber alle leider nicht zu positiveren Sinne beigetragen hatten, sich dünn unter eigentlichem Wert verkaufen, man erinnere sich gerne an Tony Jaa, der als Bruce Lee Nachfolger gehandelt wurde und in seinen Klopperhits "Ong-Bak", sowie "Revenge of the Warrior" berühmt wurde, genauso wie sein indonesischer Kollege Iko Uwais, der hier nur eine dürftige Vorstellung gibt, die ausserhalb seiner üblichen Leistung schwebt.

Typischer Bodensatz eines B-Films, der nicht von üblicher Stangenware heraussticht, selbstzweckhaft, dumm und peinlich und mehr wie fragwürdig. Langsam müsste es sich ausexpendabelt haben und die Seniorengang sollte sich in Rente begeben, um sich weitere Peinlichkeiten zu ersparen, da kein neuer Saft mehr fliesst, weder storytechnisch, noch schauspielerisch; das ist allesamt nur: FADE!


Ist die FSK:18 Freigabe gerechtfertigt? Immerhin an den Brutalitäten wurde nicht geknausert. Die Freigabe erschliesst sich daraus!

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