Inhalt:
Dugu Ngan (Ku Kuan Chun) ist ein Auftragskiller in der surrealen chinesischen Martial World. Er erhält den Auftrag, den Prinzen Duen zu liquidieren, und führt dies geflissentlich aus.
Auf seiner Flucht aus dem Palast wird Dugu Ngan vom Befehlshaber der Wachen, Feng Rusung (Gwan Feng) nach kurzem Kampf verfolgt. Dugu gelingt es aber, mit Hilfe eines Unbekannten zu entkommen.
Dieser Unbekannte entpuppt sich als die maskierte Murung Zhi (Wong Mei Mei), die Zofe von Murung Gufang (Ching Ho Wai). Murung Gufang ist die Anführerin des Murung-Clans, der einst in der Martial World in der Bedeutungslosigkeit versank, und nunmehr von ihr mit Hilfe von "Chameleon" (Ku Feng) und eben Dugu Ngan einen Wiederaufstieg erfahren soll.
Hierzu erscheint es Murung Gufang aber letztendlich unumgänglich, sich die Aufzeichnungen des edlen Bai Yolou (Kwan Hoi San), die die Herstellung von Feuerwaffen beinhalten, anzueignen.
Bei einem Treffen soll die Tochter Bai Yolou´s, die schöne Bai Bing (Ching Li), gegen eine Doppelgängerin ausgetauscht werden, um dann Bai Yolou hinsichtlich der Aufzeichnungen zu erpressen.
Der Plan gelingt. Doch Bai Yolou hat 2 Verbündete, die alsbald den Kampf gegen den Murung-Clan aufnehmen: Den edlen Schwertkämpfer Shen Shengyi (Ti Lung) und dessen Gehilfin Bu Yanfei (Au Yang Pei Shan).
Shen Shengyi ist nicht dumm. Es gelingt ihm, den Murung-Clan zu narren, und diesem Bai Bing wieder abzunehmen. Doch nach etlichen wendungsreichen Ereignissen und Kämpfen, befindet sich Bai Bing wieder im Gewahrsam des Clans, in dessen surrealem Wasserpalast in dem der Murung-Clan residiert.
Bai Bing weiss sich jedoch durchaus zu helfen, und leistet dem Murung-Clan Widerstand. Außerdem hat sie bei ihrer Verschleppung Shen Shengyi eine Spur hinterlassen...
Shen Shengyi, Bai Yolou und Feng Rusung kommen dem Murung-Clan somit auf die Spur, und erreichen den Wasser-Palast.
Hier steht den dreien ein mörderischer Show-Down bevor, dessen Höhepunkte die Duelle Shen Shengyis mit Murung Gufang und "Chameleon" in den Katakomben des Palastes mit seinen Fall- und Drehtüren sowie dessem nebeldurchwaberten Spiegel-Kabinett sind......
Fazit:
Ausgezeichnet! Der Streifen "The roving swordsman" des Regisseurs Chu Yuan, Shaw´s Meister des surrealen Eastern-Märchens, gefiel mir ausgesprochen gut!
Natürlich ist diese Geschichte wieder ziemlich komplex gehalten, wie das nunmal für die Streifen dieses Regisseurs so üblich ist. Doch kommt man ziemlich gut mit.
Die Anzahl der Personen ist für einen Streifen Chu´s angenehm gehalten, was auch auf die angenehme Laufzeit von 83 Minuten zutrifft.
Für einen Eastern Chu Yuan´s ist der Handlungsbogen sogar relativ stringent, und die 83 Minuten verliefen kurzweilig, und phasenweise spannend
Chu konzentrierte sich auf die Haupthandlung und deren Protagonisten..., da sind wir ja mitunter anderes gewohnt. Dies macht es dem Zuschauer einfacher, dem ganzen zu folgen. So kann man diesen Streifen genießen, zumal die Sets, die Fights und die Darsteller in diesem Eastern erstklassig sind!
Die Studios der Shaw Brothers waren für ihre einmaligen, häufig surreal-kunterbunten und oft edel gehaltenen Kulissen berühmt. Und in diesem Streifen hier nutzt Chu Yuan geradezu genüsslich die verschwenderischen Möglichkeiten hinsichtlich der Shaw-Sets aus.
Waren Eastern wie "The emporer and his brother" oder "The proud twins" schon bahnbrechend in der Künstlichkeit der Kulissen, setzt Chu in seinem "The roving swordsman" noch einen drauf. Opulente Farben, neblige Studio-Sets und detailliert-liebevoll arrangierte "Natur" und originelle Palastanlagen, alles bonbon-artig in seinem Design, bestimmen die Szenerie.
Herausragend sind hier die Arrangements in der finalen Sequenz, das Spiegelkabinett und die nebulösen Katakomben des Murung´schen Wasserpalastes (der selbst originell gestaltet ist).
Alleine schon deshalb ist der Streifen für einen Shaw-Anhänger sehenswert. Die edel-bunten Kostüme aus dem Shaw-Fundus tun ein übriges...., diesen Streifen zum kleinen Augenschmaus werden zu lassen.
Die Hauptrolle in diesem Eastern spielt einer der Lieblings-Darsteller des Regisseurs und der Fans des Studios: Ti Lung, der mit seiner würdevollen Ausstrahlung wie geschaffen ist, für die Ideen surrealer Eastern-Märchen ala Chu Yuan. Ti Lung..., der Solo-Geiger im Orchester Run Run Shaw´s. Er zeigt hier wieder den breiten Bogen seines Könnens, und das eigentlich nur er für diese Rollen Chu´s in Frage kommen kann.
Er spielt ausgezeichnet, er fightet dynamisch und flink. er trägt den Streifen, es ist ein Genuss ihm zuzusehen.
Die anderen Darsteller, angeführt von der aparten Ching Li, sowie Shaw´s Vielfilmer vom Dienst, Ku Feng, sie alle agieren solide und zeigen Spielfreude.
Quintessenz des Films "The roving swordsman", sind die Fights. Diese sind dynamisch, rasant und erstklassig in Szene gesetzt. Leider fehlt Schlag-Block-KungFu...., vieles ist swordplay, wird aber immer wieder mit einzelnen KungFu-Elementen wie Tritt-Techniken aufgelockert.
Mir gefielen die Fights dieses Eastern in der Optik, jedoch zeigte sich das Dubbing (Geräuschkulisse) ebenfalls äußerst gelungen, sehr knackig und die Wirkung der Kämpfe verstärkend.
"The roving swordsman"...., gepflegte Kino-Unterhaltung ala Shaw, ein gefälliger Martial-World-Eastern Chu Yuan´s....