... der Militärjunta Pinochets hat sich der chilenische Journalist Augusto Góngora kritisch mit den Auswirkungen und dem Vorgehen der Junta befasst. In dem Band "Chile, la memorie prohibida" blickte er mit anderen Autoren auf die Zeit von 1973 bis 1983 zurück und schrieb gegen das Vergessen an. In einer Pressekonferenz im Oktober 1989 sprach er sich explizit für eine "Rekonstruktion der Erinnerung" zwecks Identitätsstiftung bzw. -wahrung aus; insbesondere für eine nicht rein rationalistische Erinnerung, die auch den Emotionen Rechnung trage. All diese Stationen sowie die Rückkehr zur Demokratie und (gemeinsame) private Erlebnisse reflektiert der Film der Lebengefährtin Góngoras: Maite Alberdi, einst Schauspielerin und später Kultusministerin, rückt aber vor allem den gemeinsamen Umgang mit Góngoras 2014 diagnostizierter Alzheimer-Demenz in den Mittelpunkt des Films. Zu sehen sind der Kampf um die eigenen Erinnerungen, die Furcht, vom Partner nicht mehr erkannt zu werden bzw. die Partnerin nicht mehr zu erkennen sowie die extremeren Stadien der Orientierungslosigkeit des – einige Monate nach Fertigstellung des Films verschiedenen – Fürsprechers für die kollektive Erinnerung, dessen anfänglich noch ironischer Umgang mit der eigenen Alzheimer-Erkrankung letztlich in Momente von Angst, Hilf- und Orientierungslosigkeit umschlägt. Archivaufnahmen und Heimvideos ergänzen dabei das gemeinsam erstellte, unter anderem von Pablo Larraín produzierte Filmtagebuch, das ganz nebenbei auch auf das chilenische Kino eines Raúl Ruiz zurückblickt.