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Die einen wird es freuen, die anderen dürften es mit einem faden Beigeschmack zur Kenntnis nehmen: Kevin Spacey ist zurück. Allerdings nur teilweise, da man ihn im vorliegenden britischen Thriller ausschließlich hört. Was wiederum gut für das deutschsprachige Publikum ist, da Stammsprecher Till Hagen mit der gewohnten Nuance Überheblichkeit und Zynismus zu Werke geht.

Nach einem Empfang übergibt der britische Premier seine müde Tochter der Innenministerin Stella Simmons (Lauren Metcalfe), welche das Mädchen heim fahren will. Ihr von einer KI gesteuertes Fahrzeug wurde allerdings gehackt und der Fremde (Spacey) scheint noch eine Rechnung mit der nunmehr entführten Politikerin offen zu haben…

Im Grunde wird hier die Prämisse von „Nicht auflegen“ auf vier ferngesteuerte Räder verlegt.
Folgerichtig hat der Namenlose die komplette Kontrolle über das Fahrzeug und steuert ihn nach Lust und Laune, während das Kind auf der Rückbank vorsorglich mit Schlafmitteln ruhig gestellt wurde. Immerhin, - oder auch leider, denn die Konzentration auf nur zwei Personen sorgt auf Dauer für nicht allzu viel Abwechslung.

Das liegt zum Teil an der eher eindimensionalen Optik, die nur in wenigen Ausnahmefällen von der Protagonistin im Auto abweicht. Es gibt nur wenige Blickwinkel im Wagen, der lediglich in den ersten und letzten zehn Minuten verlassen wird. Auch der Score setzt zu keiner Zeit Akzente und wirkt so belanglos, dass man ihn auch komplett hätte weglassen können.

Darüber hinaus mangelt es am Gefühl der Dringlichkeit, zumal das Rätselraten um die Motivation des Hackers bereits nach wenigen Minuten beendet ist. Zwar erschließt sich nie so recht das anberaumte Ende der Fahrt, doch bis auf Beschleunigungen und dem möglichen Anfahren von Passanten besteht für die Hauptfigur selten ein Gefühl von Lebensgefahr. Obgleich sich die Politikerin in gewisser Weise erniedrigen lassen muss und zu Eingeständnissen genötigt wird, resultiert daraus nicht die erhoffte Spannung.

Hauptdarstellerin Metcalfe hat in diesem Kontext eine schwere Aufgabe übernommen, denn allein in einem Auto vor Greenscreen zu agieren und noch einmal selbst fahren zu können, räumt ihr nicht viele Möglichkeiten ein, welche sie immerhin einigermaßen passabel nutzt.
Da es insgesamt an Action mangelt fallen etwaige Schauwerte der überdies nicht sonderlich teuren Produktion weg.

Mit Einsetzen des Abspanns nach 79 Minuten entstehen zwar keine sonderlichen Längen, doch genügend Abwechslung wird nicht geboten. Trotz eines tauglichen Ausgangs mangelt es an kreativen Einfällen, spannenden Manövern oder gar emotionalen Ausnahmesituationen.
Aus der Prämisse hätte sich definitiv mehr entwickeln lassen können.
4 von 10




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