Review

Inhalt:

China, Ende des 18. Jahrhunderts. Die manchurische Qing-Dynastie, korrupt und verhasst ob ihrer Herrschaft mit eiserner Faust, befindet sich einmal mehr in einer schweren Krise. Eine marodierende Horde mit goldenen Masken terrorisiert die Menschen, raubend und plündernd, die Frauen werden vergewaltigt und ganze Dörfer werden ausgelöscht.

So ergeht es auch einem Ort, in dem die schüchterne und depressive Woo Chin ("Shirley" Han Hsiang-Chin) bei ihrem Vater, Mr. Liu (Li Ying) lebt. Der Arzt des Ortes, Dr. Choa (Liang Hsiu-Shen) kümmert sich um sie, und die beiden heiraten.

Der Anführer (Pai Ying) der Bande hat es auf die junge Dame abgesehen, doch ihr und ihrem Mann gelingt die Flucht. In einem buddhistischen Nonnen-Kloster findet Woo Chin Zuflucht, das Kloster der "13 golden Nuns". Diese Nonnen sind herausragende Kämpferinnen, die vor allem die Technik des Bojutsu, des Kampfes mit dem Bo, dem Kampfstock der Shaolin, vollendet beherrschen.

Dem Anführer der Banditen gelingt es, durch Austausch mit Flüchtlingen, Woo Chin aus dem Kloster auszupressen und in seine Gewalt zu bringen. Doch wieder gelingt Woo Chin die Flucht, als eine maskierte Nonnen-Kämpferin allein und mutig agiert. Der Anführer und seine Schergen suchen nun die direkte Konfrontation mit dem Kloster der "13 golden Nuns".

Es kommt zum Massaker, zum dramatischen Show-Down, zum Kampf auf Leben oder Tod...!

Kritik:

"13 Nuns" hätte noch besser sein können, als wie dieser Film letztlich ist. Im Jahre 1977 drehte Regisseur Chang Mei-Chun diesen trotz überzeugender Kulissen offenbar sehr kostengünstigen B-Eastern auf Taiwan für das kleine Label "Eastern Media Film Production" aus Hongkong.

Und dies in 3D. Regisseur Chang Mei-Chun drehte bereits seinen auch in Deutschland in den Kinos damals gezeigten KungFu-Streifen "Dynasty" (siehe mein Review auf dieser Webseite) in 3D, und immer wieder direkt in die Kamera gehaltene Bo-Sticks und auf die Kamera ´zugeworfene´ Waffen und Geschosse, wurden hier effekthascherisch für das Kino-Publikum -welches da wohl zusammenzucken sollte- zu inflationär eingesetzt. Leider "krankt" denn "13 Nuns" etwas unter diesem zu massig aufgetragenen Stil-Mitteln. Da reichte das Budget offenbar für eine kernige Geräuschkulisse die die Action aufgepeppt hätte, nicht. Zur Fightaction komme ich, wie gewohnt, noch am Ende dieser Besprechung.

Die Story ist an sich sehr gut gewählt und erdacht: Frauen fliehen in ein Nonnen-Kloster der Shaolin, eine davon besonders hübsch und eine Hauptfigur des Films, ein Rache-Motiv ist gegeben und der Anführer der marodierenden Banditen ist ein böser Schurke. Klingt soweit wirklich gut. Und wäre auch der Aufhänger für eine Ausbildung im Nonnen-Tempel der Shaolin, damit die Damen Rache nehmen können.

Doch Chang Mei-Chun belässt es bei einer weinerlich-depressiven und stets flüchtenden Hauptdarstellerin. Denn die Heldinnen sind bereits länger im Kloster, die "13 golden Nuns" sind keine der weiblichen Flüchtlinge. Das hätte man anders machen können und vielleicht auch sollen. Zudem arbeitet die Regie mit vielen Rückblenden, Zeitsprüngen hin und her, so ist die Struktur der Story und somit des Films inkohärent, nicht stringent und nicht von klarem Ablauf. Ob der kurzen Laufzeit (73 Minuten) und der letztlich doch einfachen Geschichte, kann man indes aber allem noch folgen. Dennoch, die Regie hätte das klarer im Ablauf-Schema gestalten sollen, zumal tatsächlich durch die verschachtelt-episodische Inkohärenz Längen in diesem Streifen aufkommen. Die "13 golden Nuns" werden auch nicht groß vorgestellt, bleiben eher anonym-geheime weibliche Akteure, auch das gefiel mir eher bedingt.

So wird denn viel Zeit mit der weiblichen Hauptrolle verbracht, einer jungen eher depressiv und verträumt wirkenden Dame. Die bildhübsche "Shirley" Han Hsiang-Chin agiert hier in einer etwas undankbaren Rolle, flüchtend ... und flennend. Aber sie spielt das dafür gekonnt, und ist eine äußerst attraktive Darstellerin. Ich müsste schon mit Deyanira Mendoza verheiratet sein, um die schöne "Shirley" abzuweisen.

Namhafte Darsteller gibt es ansonsten in dieser günstigen B-Produktion erwartungsgemäß nicht, bis auf eine Ausnahme: Pai Ying ist hier der prominenteste Akteur, als Villain, er und sein KungFu retten den Streifen fast im Alleingang, vor allem im dann doch furiosen Finale. Sein Bösewicht bringt zusammen mit endlich richtigem KungFu Drive in die letzten ca. 20 Minuten dieses Eastern, Dramatik und feineres KungFu ziehen denn im finalen Segment des Films diesen rettend an.

Pai Ying und sein technisch beschlageneres KungFu sind das Beste an "13 Nuns". Zuvor sind die Kämpfe nicht gerade hochklassig, dafür rustikal, so wird wohl richtig gekämpft, Kampfkunst sieht indes anders aus und ein kerniges Dubbing fehlt den leider. Immerhin, eine mir namentlich leider nicht geläufige, maskierte Nonnen-Fighterin sorgt für die erste richtig zündende KungFu-Action-Sequenz!

Und dann kommt Pai Ying und seine feine KungFu-Technik, zusammen mit mehr Drive und anziehender Dramatik als sich die Ereignisse und Fights überschlagen.

Die letzten so ca. 20 Minuten hauen "13 Nuns" dann zum Glück noch so aus allen Mankos raus, und der letzte Eindruck ist ja immer der Frischeste.

Durch das Finale, das auch in räumlicher Offenheit stattfindet was gut tut, kann man als eingefleischter Eastern-Fan (und nur für die ist denn der Streifen so "für Zwischendurch" etwas) mit "13 Nuns" noch leben.

Sehr, sehr knappe, aufgerundete und wohlwollende 6 von 10 Punkten kann sich dieser B-Eastern in meiner Bewertung noch gerade eben erfighten. Übrigens, dass Frauen mit Glatze sexy sein könne, beweist dieser Eastern, so nebenbei ;-) .

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