"Wenn es Nacht wird auf der Reeperbahn" ist ein deutscher Film von 1967, der sich ziemlich zähflüssig aus Oldschool-Kriminalfilm, reportartigem Schmuddelkram und St.-Pauli-Atmosphäre zusammenwürfelt. Partiell existiert eine Rahmenhandlung über verwöhnte Söhne reicher Eltern, die aus reiner Langeweile junge Schulmädchen mit LSD gefügig machen, um sie so an alte Knacker verhökern zu können. Ettliche Szenen kommen aber ohne den übermäßigen Einsatz von Handlung / Spannung aus. Das ganze Spektakel kommt optisch ziemlich funky daher; einige Szenen - insbesondere die mit LSD-Anspielungen - bleiben auch echt im Gedächtnis; mir fehlte unterm Strich jedoch einiges an Biss. Sleaze-technisch ist der Film zu zahm; insbesondere, wenn man bedenkt, was der deutsche Film in späteren Zeiten, z.B. den 70ern, so alles drauf hatte. Man muss dabei aber natürlich auch die frühe Entstehungszeit berücksichtigen. Dennoch: Wirklich unterhaltsam war das Gesehene für mich nicht. Eine nette Kuriosität für's Regal; gewiss. Jedoch nichts, was den Weg in meinen Player öfter finden wird. Dass "Pastor Eckholm" aus der ZDF-Kultserie "Der Landarzt" hier jedoch als Zuhälter mit Schlagring auftritt, treibt die Wertung doch nochmal um einen Punkt in die Höhe. Somit vergebe ich sechs von zehn blutjungen LSD-Schlampen.