Power Force (1991)

Das ist ein Cut-and-Paste Film von Godfrey Ho, den er unter dem Pseudonym Charles Lee gedreht hat. Die IMDB gibt die USA als Herkunftsland an. Ich halte allerdings Hongkong für plausibler, weil sämtliche Filme von Ho im Zeitraum zwischen 90-92 aus Honkong stammen. Die Angaben sind aber ohne Gewähr.

Die Story ist extrem reduziert: Es geht um eine von Panna Rittikrai (BORN TO FIGHT (2004)) angeführte Spezialeinheit die im Dschungel gegen Rebellen kämpft. Dieses Material stammt von einem thailändischen Actionfilm. 

Im Nachgedrehten Material spielt Alphonse Beni (DER SCHWARZE TIGER (1987), TOP MISSION (1987)) einen FBI-Agenten, der gegen einen KGB-Offizier und dessen Männer kämpft, die seine Frau Julie ermordet haben und (zumindest der Synchro nach) die Rebellen aus dem thailändischen Film befehligen.

Das ist einer der gradlinigsten Cut&Paste Filme die ich je gesehen habe, weil es einfach kaum Handlung gibt. Panna Rittikrai läuft mit seinen Männern durch den Dschungel, trifft auf Feinde und es wird rumgeballert, Granaten/ Messer geworfen und geprügelt. Dann latschen sie weiter durch den Dschungel bis sie wieder auf Feinde treffen usw... 

Gegen Ende des Films sind die Shootouts dann auch blutig. Qualitativ ist die Action noch Lichtjahre von Filmen wie CHOCOLATE - ...SÜSS UND TÖDLICH (2008 und ONG BAK - DIE GEBURT EINES HELDEN (2003) entfernt. Wobei die Kämpfe hier nur eine Randerscheinung sind. Auch bei den Stunts ist der Film noch zurückhaltend. Die Shootouts sind unübersichtlich gefilmt und der Schnitt ist vom Timing her richtig schlecht. Der Film wirkt unnötig zäh. Hier und da ein paar Frames weggeschnitten und die Action wäre deutlich temporeicher.

Die nachgedrehten und integrierten Szenen mit Alphonse Beni sind ziemlich kurz und bieten neben unterirdischen Darstellerleistungen ein bisschen Rumgeballer. Der unfreiwillige Humor hält sich insgesamt also stark in Grenzen.

Die Musikauswahl ist diesmal leider schwach, denn die Gemafrei-klingenden  Songs sind relativ öde und wiederholen sich sehr oft. Kein Vergleich zu sonstigen Hochkarätern der Musikindustrie wie Vangelis, Pink Floyd oder Tangerine Dream die ja sonst, unter Anderen, wenn auch unfreiwillig, den Soundtrack von Ho -Filmen geliefert haben.

Empfehlenswert ist der Film lediglich für Fans von billigen Dschungel-Actionern/Söldnerfilmen und eben Cut&PAste Filmchen. Der Bodycount wächst hier in beachtliche Höhen, aber das Geschehen ist auch eintönig. Das Geräusch von MG-gefeuer ist jedenfalls gerade gegen Ende fast ununterbrochen zu hören. Wer Filme wie THE BRAVE PLATOON (1987), VIETNAM WARRIOR (1988) oder SPECIAL FORCE U.S.A. (1986) mag, wird auch dieses Machwerk sehenswert finden.