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Die Studentin Zoey Miller hat was gegen den Valentinstag, hält Liebe auf den ersten Blick für vollkommenen Quatsch und werkelt deshalb lieber an ihrer Dating-App rum, die den idealen Partner für einen nach objektiven Gesichtspunkten auswählen soll... bis sie sich in einen ihr unbekannten Kommilitonen verguckt, der während einer Vorlesung vor allen Leuten rausfallen lässt, dass Romantik und Valentinstag voll der Scheiss sind (oh Mann...). Kurz darauf leistet sie erste Hilfe, als Zach MacLaren, der bei den Mädels beliebte Fußball-Star ihrer Schule, sich bei einem Fahrradunfall eine Gehirnerschütterung zuzieht... und sie, nachdem er wieder zu Bewusstsein kommt, für seine Freundin hält, die ebenfalls Zoey heißt. Da er auf ärztliche Anweisung nun jede Aufregung meiden muss, spielt Zoey, die im Krankenhaus spontan von Zachs Eltern zum Abendessen eingeladen wird, allen die Freundin weiter vor, während "die andere Zoey" mit ihrer Sippe Urlaub auf den Bahamas macht. Gerade, als sie die Situation aufkären will, taucht dummerweise Zachs Cousin Miles auf, bei dem es sich - wie sollte es auch anders sein - um jenen mysteriösen Studenten aus der Vorlesung handelt. Zoey (also, die eine Zoey, nicht die andere) muss nun ganz schön rudern, damit der Schwindel nicht auffliegt und sie eine Ausrede hat, sich während eines Ski-Trips in Miles' Nähe aufzuhalten... Vorschlag zur Güte: Wie wär's statt der anderen Zoey lieber mit 'nem anderen Film? Schlimm genug, dass die Verantwortlichen bei Amazon offenbar wirklich der Meinung sind, dass so ein in biederster TV-Machart daherkommender Streifen tatsächlich gut genug wäre, um ihre Prime-Subscriber damit abzuspeisen, aber so richtig knüppeldick kommt's erst noch. Dass die Story an sich himmelschreiend blöde und durch die Bank unglaubwürdig ist, wie man es von dem Sujet der romantischen Komödie ja nicht anders gewohnt ist... geschenkt! So richtig ärgerlich ist allerdings, dass "Die andere Zoey" wieder mal wunderbar als Beleg dafür herhalten kann, dass die aktuelle Generation von Drehbuchautoren es verlernt hat (oder eher noch: es noch nie drauf hatte), Figuren vernünftig zu zeichnen und Dialoge zu schreiben, bei denen man nicht vor lauter Fremdscham vom nächsten Baum springen will. Da einem das Personal hier ergo vollkommen wurscht ist und jeder eh nur Scheisse labert, wird der Streifen dem EINZIGEN Anspruch, den er hat, nämlich filmisches Comfort Food zu sein, keinesfalls gerecht... ganz im Gegensatz zu einigen RomCom-Klassikern aus den 80ern und 90ern, die auch heutzutage noch wunderbar funktionieren. Ganz schlechte Idee übrigens, hier mittendrin 'nen Ausschnitt aus "Notting Hill" im Fernsehen zu zeigen und das Publikum auf die Art daran zu erinnern, wie viel besser so was geht, lol! Ach ja, und Hauptdarstellerin Josephine Langford ist nach den "After irgendwas"-Streifen damit nun endgültig auf strunzdumme Romanzen-Scheisse abonniert, die nüchtern kaum zu ertragen ist, gratuliere. Absolut tragisch allerdings, dass sich in Würde gealterte, prominente Schauspielerinnen wie Andie MacDowell und Heather Graham für Nebenrollen in so einem Mist hergeben müssen...

2/10

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