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Nach dem Tod ihres Vaters steht Nyla vor einer großen Sammlung alter VHS-Kassetten, die sie zu Blaster Video zurückbringen soll – einem Relikt aus der goldenen Zeit greller Cover und legendärer Titel. Dort arbeitet Kevin, ein wandelndes Filmlexikon und Freund ihres Vaters. Doch zwischen all den Tapes entdeckt Nyla eine Kassette, die selbst Kevin noch nie gesehen hat. Die Neugier siegt: Als die beiden auf „Play“ drücken, entfesseln sie einen uralten Fluch – und plötzlich steigen ikonische Filmschurken aus den B-Movie-Tiefen der Vergangenheit empor …

Der Film nimmt uns mit auf eine nostalgische Reise zurück in die Achtziger. Es ist Samstagabend, das TV-Programm ist mal wieder eine Enttäuschung, also schleicht man durch die Videothek, auf der Suche nach DEM Film. Geduldig wartet man darauf, dass die freundliche Mitarbeiterin das begehrte Kärtchen endlich wieder in die Hülle steckt. So war das damals – lange vor Prime, Netflix und Co.

Genau dieses Gefühl möchte der Film einfangen, und er richtet sich eindeutig an jene Generation, die diese Zeit noch live erlebt hat. Besetzt ist er mit einem echten Nerd, der vermutlich genau dieselben Erfahrungen gemacht hat wie viele von uns.

Blaster Video selbst hat allerdings schon bessere Tage gesehen; die Kundschaft bleibt aufgrund der heutigen Medienüberflutung aus. Umso mehr freut sich Kevin, als die junge Nyla bei ihm auftaucht – auch wenn sie lediglich die Kassetten ihres verstorbenen Vaters zurückgeben will.

Mit dem Abspielen des mysteriösen Tapes beginnt dann der eigentliche Spaß: Plötzlich interagieren Nyla und Kevin mit Schurken und Helden aus den 70er- und 80er-Jahren, von denen einige sogar den Sprung in die reale Videothek schaffen.

So entsteht ein herrlich abgedrehter, äußerst unterhaltsamer Streifen, der ursprünglich als Kurzfilm begann – gedreht vom gleichen Team, das nun die Langversion präsentiert. Der Film wimmelt nur so von liebevollen Verweisen auf das Videozeitalter. Auch die erfundenen Filmtitel sind herrlich skurril, und die Ausstattung der Videothek, inklusive eigens gestalteter Poster fiktiver Filmfiguren, trägt viel zum Charme bei.

Gegen Ende wird vielleicht etwas übertrieben – offenbar war noch Budget für Special Effects übrig – doch das ändert nichts daran, dass Blaster Video ein liebevoll gemachtes Kleinod ist, das jeden Ü40er für 90 Minuten in die eigene Jugend zurück katapultiert.

Eine klare Empfehlung für alle, die mit Videotheken groß geworden sind und ähnliche Erinnerungen haben wie ich. Die Jugend von heute wird vermutlich gar nicht wissen, worauf sich der Film bezieht :o)

7,3 Punkte









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