Review

Hüttengaudi

Eine all-american Familie fährt über die Feiertage im Dezember in die Heimat der Vorfahren des Vaters. Norwegen. Eine Xmas-Party im alten Schuppen des Anwesens und genug Alkohol sollen die Kulturkontraste, Nullbockstimmung der Teenager und eisige Atmosphäre schmelzen lassen - doch da hat der lichtempfindliche Weihnachtswichtel, der es sich in dem staubigen Nebengebäude gemütlich gemacht hat, auch noch ein Wörtchen mitzureden…

In seinen besten Momenten lässt „There's Something In The Barn“ die teuflischen Weihnachtselfen gehörig tanzen und erinnert an „Evil Dead 2“. Aber ich will die Erwartungen nicht zu hoch hängen. Trotz seinem hochwertigen Look und genug Schauwerten merkt man ihm sein Nordeuropa-Budget an. Außerdem braucht er locker die Hälfte seiner Zeit, um in die hochtourigeren Gänge zu schalten und um auf die Horroractioncomedytube zu drücken. Doch die Grundzutaten stimmen eben. Martin Starr ist ein toller Familienvater, genug Gags sitzen, die Kills sind schön saftig und die Familie in Bedrängnis ist trotz ihrer amerikanischen Attitüde keine unsympathische. Dazu sehen die Elfen gut aus, eine Mischung aus süss und creepy. Die üblichen Weihnachtssongs sind am Start. Und der Film macht keinen Hehl draus ein flacher Partyspass zu sein, der zu viel Glühwein intus hat. Eine Bierdeckelidee ohne Pfand außer Rand und Band. Und das sollte man als Zuschauer ähnlich halten. „There's Something In The Barn“ hätte den ein oder anderen Höhepunkt mehr verdient gehabt bzw. liefern müssen. Vielleicht geht er auch 15 Minuten zu lang. Aber im Grunde ist’s 'ne feuchtfröhliche Festtagsplatte mit aufgespießten Köpfen, Eurodance und von Schneemobilen überfahrenen Dorfsheriffs. Dagegen habe ich nichts. Ein Weihnachtsklassiker, selbst im grün-tannennadeligen Genrebereich, ist’s aber nicht. 

Fazit: vielleicht kein ausgewachsener „Rare Exports“, „Gremlins“ oder „Krampus“, dennoch kann dieser norwegische Weihachtsmonsterhorrorspass auf eigenen Beinen stehen, ein wenig splattern und Spaß machen. Mit gedrosselten Erwartungen, europäischem Promillelevel und etwas Geduld besonders für kleine Grinche wahrscheinlich ein erfrischender und bissiger Genrekrabbencocktail zum Fest. 

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