Review

Alles auf eine Karte…06.01.2025

Der Rahmen

Hand aufs Herz, lieber Leser, wir sind in Deutschland, risikoavers, Innovationen abgeneigt…würdest Du alles, was Du besitzt, in die Realisierung eines eigenen Films stecken, dafür sogar Dein Haus verkaufen? Ich glaube, ich kenne die Antwort…in den USA ist das anders, da ist man wagemutig, scheitern keine Schande, und so setzte Regisseur Francis Galluppi alles auf eine Karte – nahm sein Drehbuch, verfilmte es, und der Erfolg gab ihm recht. Seine Geschichte. In den Siebzigern kommt ein Messerverkäufer an eine abgelegene Tankstelle. Tank leer, Tankstelle auch, also heißt es im Diner auf den Tankwagen warten, da die nächste Tankstelle 100 Meilen entfernt ist. Zu diesem ersten Kunden gesellen sich nach und nach weitere Gestrandete, manche davon bewaffnet, und unter ihnen auch ein Duo, welches soeben einen Überfall verübt hat und mit der Beute auf der Flucht ist. Neunzig Minuten später flattern Dollarnoten im Wind davon…fast so wie bei dem höher budgetierten, aber weniger fesselnden U-Turn mit Sean Penn

Gucken oder nicht?

Hier gibt es eine klare Empfehlung: gucken
 
Warum?

Der Film konzentriert sich auf einen Schauplatz samt ein bißchen Straße und Wüste, aber da die Story ausgeklügelt und bis zur letzten Minute fesselnd ist, macht das überhaupt nichts. Es lohnt sich, wenig über den Film zu wissen, es sei nur gesagt, daß alle Kameraeinstellungen Sinn ergeben, man darauf wartet, daß etwas Schlimmes passiert und nicht enttäuscht wird. Die Darsteller machen allesamt einen ordentlichen Job, die Dialoge sind auf den Punkt stimmig, und man fragt sich nach dem Ende des Films, wie man selbst agiert hätte, angesichts einer schnellen, leichten Beute…kurzum, der Erstling Galluppis ist absolut gelungen, macht von der ersten Einstellung an Spaß und sollte dem Mann ein paar Türen in Hollywood öffnen – wir hoffen darauf, daß er dadurch nicht von seiner Linie abgebracht wird, denn der Film erinnert an die vielen guten Thriller der Neunziger.

Die Note

Fängt interessant an und kann das Interesse des Zusehers auch über die ganze Laufzeit aufrechterhalten. Hier ist kein überflüssiges Fleisch am Knochen, der Film die vollen neunzig Minuten spannend, und so gibt es Beifall für den Mut des Regisseurs – und eine knappe  9/10.

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