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Auch sowas kann zum Kriegstrauma werden: In Vietnam muss der US-Soldat Joe mit ansehen, wie zwei Asiaten eine Frau vergewaltigen und dann mit Dynamit in die Luft sprengen. Wieder daheim in Amerika wird Joe zu seiner echten Gefahr für die Menschheit, in dem er die Tat an Liebespärchen nicht nur nachahmt, sondern auch noch eine seltsame Freude dabei empfindet...

Lobenswerterweise schafft es Regisseur Charles Nizet tatsächlich, einen Film auf die Beine zu stellen, dessen Story mal eben nicht weitaus interessanter als eigentliche Streifen ist. Oftmals wurden gerade in diesem Berich Filme produziert, deren Geschichte sich spannender liest als es das Endprodukt eigentlich ist - im Falle von "Bestie der Wollust" ist eine durchaus launige Mischung aus Sexfilm und Serienkiller-Schocker geglückt. Trotz der preiswert-schundigen Machart kann dieser kleine Chilller aus dem Grindhouse-Sortiment konstant unterhalten, um dabei auch mit einer schön diffusen Story aufzuwarten.

Zunächst gibt der Vietnamvet den Spanner, lauert Liebespärchen auf, beobachtet sie beim Sex, um dann den Sprengstoff zum Einsatz bringen. Auch wenn die Geschichte zum Ende hin ein wenig abflacht, so ist "Bestie der Wollust" ein Grade-Z-Movie der eindeutig gelungeren Art. Mit etwas mehr Geld hätte sogar ein echter kleiner Klassiker dabei herauskommen können.

So ist es dennoch mehr als nur ein Programm-Filler aus der Zeit der Hinterhofkinos, sondern ein kleines dreckiges Filmchen mit gewissem Flair, dass man als Grindhouse-Fan durchaus mal gesehen haben kann. Pierre Agostino macht einen soliden Job in der Rolle des psychotischen Kriegsheimkehrers, wobei er mich ein wenig an den Ray Dennis Steckler-Part in "The Thrill Killers" erinnert hat. Der Body Count ist ziemlich hoch, der Sleaze-Faktor enorm.

Dass es so etwas sogar in die deutschen Lichtspielhäuser geschafft hat, verwundert allerdings schon ein bisschen. Dennoch: Trash der gehobenen Sorte, lustiger Schrott mit Kawumm-Effekt. Ultra-Low Budget, aber nicht ganz ohne.

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