Review

Der chronologisch sorgsam strukturierte, an wunderschönen alpinen Locations (teilweise in Gruben bei Matrei in Osttirol) spielende Film krankt ein wenig daran, dass er emotional auf einem zutiefst deprimierendem Level verharrt. Glücksmomente oder die trübselige Stimmung durchbrechende Elemente sucht man hier vergebens.

Sogar der Liebeshöhepunkt wirkt wie mit der Handbremse gezogen. Gleichwohl lässt sich die Liebe und das zerstörte Leben des Protagonisten über die gesamte Filmzeit durchaus plausibel und mitreißend nachvollziehen.

Der krasse Gegensatz zwischen den herrlichen Landschaften, die sofort Assoziationen an klassische Heimatfilme wecken, und der üblen, sehr bitteren Story, ergeben hier eine ganz besondere, ja, fast schon einmalige filmische Grundstimmung. Auf diese Weise wird auch die übliche Erwartungshaltung des "normalen" Filmkonsumten hier nicht bedient und quasi ad absurdum geführt. Sehgewohnheiten werden pulverisiert. Dem einen wird's sicherlich wahnsinnig gefallen, der andere wird den Film bestimmt verfluchen.

Mir hat es aber trotz aller deprimierender Monotonie durchaus zugesagt. Vielleicht bin ich aber auch aufgrund des persönlichen Bezugs zum Drehort befangen.

Ein Vergleich zur literarischen Vorlage kann ich in Ermangelung der Lektüre leider nicht geben. Qualität: 7/10 Härte: 3/10

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