Stan Becker: Auf eigene Faust (1998)

Eine von Sat 1 eigens produzierte Serie. Es folgten noch drei Fortsetzungen. Sat 1 hatte ein mittelmäßiges Budget zur Verfügung, deshalb nahm man nicht allzu viele bekannte Darsteller und auch eher einen unbekannten Regiesseur. Trotzdem kann sich das Endresultat durchaus sehen lassen. Vor allem Heinz Hoenig Fans dürften begeistert von diesen Filmen sein, da diese Rolle des Stan Becker wie auf ihn zugeschnitten ist.

Inhalt:
Stan Beckers Bruder Carlo wird ermordet in Wuppertal aufgefunden. Stan findet Diamanten bei ihm, welche aus Südafrika kommen. Gegen den Willen seines Chefs macht sich der Hauptkommissar auf den Weg nach Kapstadt um den Mörder seines Bruders ausfindig zu machen. Hilfe bekommt er von der afrikanischen Kommissarin Dingo und seinem Bruders Freund namens Walker. Gemeinsam gehen sie gegen den Schmuggler van Straaten vor, welcher angeblich Stans Bruder auf dem Gewissen hat. Aber sonst noch jemand will Stans Tod, denn es wurde ihm eine Profikillerin auf den Hals gehetzt.

Die Story ist eine ziemlich einfache Krimistory und auch recht vorhersehbar. Man braucht nicht lange und man weiss wie der Hase läuft. Leider wird die Story unnötig in die Länge gezogen und es werden einfach zu viele Charaktere eingeführt. Man hätte sich den ersten Stan Becker Film etwas rasanter gewünscht, denn der Mittelteil ist ziemlich zäh geraten.

Der Anfang ist recht rasant, Becker darf gleich ein paar Gangster verfolgen und vermöbeln und ein paar Schimpfworte durch die Gegend schreien. Danach der Mord des Bruders und dann wird es etwas still, es wird nach Südafrika geflogen, ermittelt, leider zuviel geredet. Hier hätte man mal eine Actionszene einbauen müssen, dann hätte das Ganze wieder anders ausgesehen, aber leider passiert bis zum langen Showdown nicht mehr viel. Immerhin darf Becker sich hier noch einmal ordentlich prügeln, auch mit dem Boss persönlich und danach noch die Profikillerin erledigen. Der Showdown kann wieder gut gefallen.

Das Ganze ist recht passabel inszeniert, nicht gerade professionel aber es sieht auch zu keiner Zeit billig aus, nur etwas rasanter hätte es ruhig sein können. Südafrika hat man gut in Szene gesetzt mit den dreckigen Innenstädten, schönen Stränden und den Bootshäfen. Den Titelsound hat man gleich für alle vier Teile genommen und auch sonst fährt man mit den Sounds hier etwas auf Sparflamme, was bedeutet es gibt nicht sehr viele Verschiedene.

Heinz Hoenig kann man hier absolut keinen Vorwurf machen. Er spielt seine Rolle sehr sympatisch und auch mit viel Elan. Die Rolle des Stan Becker passt auch unglaublich gut zu ihm. Stan Becker ist eine Art deutscher Dirty Harry, der nicht oft auf dem Dienstweg ist und sich mal gerne über die Rechte Anderer hinwegsetzt und somit natürlich auch bei seinem Vorgesetzten aneckt. Dazu noch ein paar Schimpfwörter und gelegentliche Ausraster und der Charakter ist fertig gestellt. Es passt einfach zu ihm. Die restlichen Darsteller sind recht gut gewählt und können in ihren Rollen überzeugen. Sonst nocht mit dabei ist Dennenesch Zoude als Kommissarin Dingo, Otto Sander und Nadja Uhl.

Fazit:
Etwas lahmer Auftakt zur Serie. Aber ordentlich gefilmt und mit guter Action. Trotzdem hätte mehr Rasanz nicht geschadet. Aber Heinz Hoenig macht seine Sache wirklich gut. Kann man sich gerne mal anschauen.