Im amerikanischen Bürgerkrieg wird der Erfinder eines kriegswichtigen Maschienengewehrs entführt, kurz bevor die Waffe an den Norden gehen sollte. Der in der Todeszelle sitzende Agent Django scheint als Einziger geeignet, den Fall aufzuklären. Doch viel Zeit bleibt ihm nicht. Er wird aus dem Gefängnis geschmuggelt und ein anderer Mann nimmt seinen Platz ein. Ist der Auftrag nicht binnen dreißig Tagen erledigt, wird dieser unter seinem Namen aufgehängt. Django kommt dahinter, dass ein geisteskranker Mexikaner im Auftrag eines Südstaatlers gehandelt hat. Doch er kann sich nicht mal ungestört diesem gefährlichen Burschen widmen, da ihm ein alter Rivale im Nacken sitzt, der Django nach wie vor für einen zum Tode verurteilten Verbrecher hält. Als er ihn endlich überzeugt, ist es für beide schon zu spät.
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"Django spricht kein Vaterunser" - ein ungerechter Titel möglicherweise. Abgesehen das dieser Italowestern ( wie dreihundert andere) mit der Djangofigur nichts zu schaffen hat und auch weit entfernt von einer Revengegeschichte angesiedelt ist, schreckt dieser dumme Titel, der ja praktisch beides verspricht, die Leute ab die die besonderen Italowestern herauspicken wollen und mit diesem Schmuckstück ihre liebe Freude haben würden. Präsentiert wird von Bianchini eine Geschichte die einige Parallellen zu dessen bekannterem Brutalowestern "Lo voglio morto" aufweist, wie die Bürgerkriegsthematik und darin stattfindende Verschwörungen.
Die genauere Story ist neuartig, bzw. kommt mir so vor, da ich in meinem Leben keine fünf Agentenfilme gesehen habe, die vielleicht früher, anders inszeniert, hier für einen italienischen Drehbuchautor als Inspriationsquelle hergehalten haben. Auf jeden Fall ist sie düster und wendungsreich, trotz verhältnismäßig langer Laufzeit auch nie fade. Als besonders auffallend ist John Irlands Mexikanerrolle zu beschreiben ein roher aber auch gequälter Verbrecher, der aufgrund seiner indianischen Abstammung von Ex-Freundin, Komplizen und Feinden immer nur als Bastard bezeichnet wird, was ihn immer wieder zu Wahnsinn und Gewaltausbrüchen treibt. Wer da schon von ewigen Fernando Sancho-geprägten Italowesternmexikanern genug hat, muss hier mehrmals staunen. Ebenso einfallsreich wie das Buch und Bianchinis beeindruckende Kameraführung ist hier die gezeigt Gewalt. Hier wird buchstäblich gemordet was das Zeug hält, von Splattereffekten bis Blutgespritze und sehr ausgefeilten Gewalt und Folterszenen, auch einfache Tatsachen, dass hier die Nordstaatler Schwierigkeiten haben ein paar ermordete Mitwisser zu indentifizieren, weil diese ob männlich oder weiblich, zu brutal getötet wurden. Letzteres wird natürlich nicht auf D'Amato Weise gezeigt aber nüchtern und kühl einbezogen und ist umso wirksamer für die düstere, knallharte Atmosphäre.
Eigendlich genug gesagt... Hat man das Tape erstmal eingelegt, die 0815-Djangoillusion ist nach zehn Minuten verflogen. Am Ende ist man wirklich bereichert mit einem stimmigen, brutalen ziemlich einzigartigem Italowestern. Ich kann mich nur wiederholen, dieses Genre ist immer für eine angenehme Überraschung gut, auch wenn man schon viel gesehen hat.