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1955 erhängt sich eine irre Alte kurz nachdem sie ein Baby gestohlen hat in einer Kirche. 1973 geht in dem mittlerweile zu einem angesagten Tanz-Schuppen namens "Inferno" (subtil!) umgemodelten Gotteshaus immer noch der Geist der besagten Selbstmörderin um, der sich nun des ungeborenen Kindes der schwangeren Mel bemächtigen will, die eigentlich nur mit ihrem Boyfriend Brandon den Dancefloor rocken wollte... Kurz vor dem letztjährigen Halloween gab's auf Netflix dieses Shortmovie zum flotten wegstreamen, womit wohl (vermeintlich) passend zur Saison ein wenig spukiges Flair verbreitet werden sollte... was aber mal leider eher in die Hose gegangen ist, denn der Thumbnail im Menü ist mal echt das Beste dran und erzeugt da ungelogen mehr Angst und Schrecken als das Filmchen an sich. Was da in der Anlegung in etwa klingt wie die Okkulthorror-Variante von "Nur Samstag Nacht" und 'nen netten, kleinen Genre-Happen verspricht, entpuppt sich in der vorliegenden Form leider gänzlich als Rohrkrepierer und Schlaftablette. Okay, man kann dem Ganzen einen gewissen betriebenen Aufwand was Kostüme und Ausstattung anbelangt nicht absprechen und Regisseur Matthew Castellanos deutet in zwei oder drei netten Einstellungen mittels heftiger Farbspielereien 'ne kleine Verbeugung vor den alten Italo-Meistern Bava und Argento an, aber solche Atmosphäre-Übungen täuschen einen nicht darüber hinweg, dass das hier - selbst für die kurze Laufzeit von etwa einer Viertelstunde plus Abspann - inhaltlich eine ziemlich dünne Soße ist, die leider zu keinem Zeitpunkt wirklich spannend oder gruselig geraten ist. Nö, im Gegenteil, ziemlich lau und handzahm kommt das alles daher, wenn sich die Horror-Effekte da auf mal eher von woanders abgeschaute Geister-Auftritte und die üblichen geweiteten Besessenheits-Pupillen beschränken. Ganz ehrlich, hätte man "Disco Inferno" in den frühen 90ern als etwa gleichlange Episode von "Geschichten aus der Gruft" präsentiert, dann wäre es eine der langweiligsten und belanglosesten gewesen und in der breiten Masse besserer Folgen untergegangen, heutzutage ist das hier dann aber schon fast nicht mal mehr 'nen Augenmerk wert. This Dsco doesn't need you...

3/10

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