Produziert von Héctor Olivera, dem Enfant terrible des argentinischen Fantasyfilms, fristet Stormquest ein undankbares Dasein in staubigen Videokisten. Oberflächlich nichts anderes als purer Trash aus einer kurzen Epoche, in welcher dank Roger Corman auch Auswürfe südamerikanischer Produktionsstätten in die amerikanischen und in der Zweitauswertung dann europäischen Videotheken drängten.
Zunächst wie ein Frauengefängnisfilm aufspielend, wird doch zügig klar, daß es sich um ein reines Matriarchat handelt. Zur Verdeutlichung wird noch der Verweis an die Funktion des Mannes ausschließlich als Samenspender angebracht. In seinen stärksten Momenten begeistert Stormquest etwa fragwürdig durch Linda Lutz, welche in ihrem pompösen Gewand wie eine argentinische Antwort auf Trude Herr anmutet, als diese über einen aus Männern gelegten Teppich stolzierend die Testikel der ihr unterworfenen zertritt.
Weder Autor Charles Saunders noch Regisseur Alejandro Sessa vollbringen dann schließlich jedoch den Akt, Stormquest in die eine oder andere Richtung zu bewegen. Es ist eine infantile Travestie zwischen naiv durchexerziertem Fantasykitsch, Exploitationroutinen und an BDSM-Rituale erinnernden Motiven, die überraschenderweise zu der glücklichen Erkenntnis führen, daß die Herrschaft des einen über das andere Geschlecht keinen fruchtbaren Boden böte. Dadurch ist Stormquest nebst der Verkehrung üblicher Machoklischees zwar nicht besser, jedoch ein herausragender Exot, dessen Lächerlichkeit den Dialogen zufolge auch den Machern bewußt war.