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John Woo. Better Tomorrow Productions. Zeitlupe. Erhoffter Beginn, dass muss gut werden. Allerdings die schwierige Prämisse, dass der Maestro zwar im verbundenen Terrain ist, aber auf fremden Boden, was, siehe Vergangenheit, nicht immer gut geht.
Wir starten mit vermeintlichen Normalbürgern, deren Leben durch Verbrecher massiv erschwert wird, in diesem Fall durch Drogenhandel, Prostitution und sonstigen Brot- und Luxuserwerb im Gang-Milieus. Die Instrumente dieser Forschungsreisenden in die weit entfernten Sphären menschlicher Vorstellungskraft - Dämonen für manche, Dämonen für andere, sind Feuerschleudern und sämtliche Utensilien die Mediziner für ihre Eingriffe am menschlichen Körper halt so haben.
Woo versucht uns in den Schmerz und die Verzweiflung des Protagonisten zu transportieren. Gelingt nur bedingt, nicht nur weil wir einfach wollen das es knallt, auch rein handwerklich. Und leider auch weil Kinnaman das gewisse Etwas einfach fehlt. Aber wir haben verstanden, genau das wäre sicherlich, zumindest in der Fantasie zu diesem Szenario, auch unser Mindset.
Ob der verblendende Durst nach Rache der beste Antrieb, Internet-To-Do's die besten Lehrmeister und nur circa 1 Jahr Transformation vom Zivilisten zum Profikiller ausreichend sind, muss jeder selbst entscheiden. Aber wir schreien alle nach 80s Action, dann bitte auch 80's Action-Logik. Und Woo verzichtet auch nicht darauf zu zeigen, wenigstens ansatzweise, was alles schieflaufen kann und welcher Feuersturm jeder neue Funke entfacht. Dieser lodert im letzten Drittel, Action satt, hoher Body Count, keine Gefangenen. Das Blut spritzt gewaltig, nur leider nicht mittels Bloodpacks sondern CGI. Und auch nur am Ende gibt es die kunstvolle arrangierte Woo`sche Action-Stilistik, ohne jene wir eher keinen John Wick 4 bekommen hätten. Kein Film für die Woo-Collection, aber 100 Minuten unterhaltsame Rache-Action ohne größere Längen.

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