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In dem kleinen Städtchen Angel Falls geht an Heiligabend der Bürgermeister Henry Waters als kostümierter Killer unter den Einwohnern auf Mordtour, in der Absicht, sich anschließend deren lukrative Unternehmen billig unter den Nageln zu reißen... doch die junge Schülerin Winnie kann ihn noch rechtzeitig per Stromschlag stoppen und so dem blutigen Treiben ein Ende setzen. Ein Jahr später laboriert Winnie immer noch an dem Trauma der damaligen Nacht, dem Tod ihrer besten Freundin Cara, der Untreue ihres Boyfriends Robbie und dem unsensiblen Verhalten ihrer eigenen Familie, weswegen sie pünktlich zum Jahrestag unter einigen merkwürdigen Polarlichtern gefrustet den Wunsch äußert, doch lieber nie geboren worden zu sein. Ehe sie es sich versieht, geht ihr Wunsch in Erfüllung und Winnie wird in eine Realität versetzt, in der der damalige Killer nie gestoppt wurde und sich anschließend immer wieder neue Opfer geholt hat... darunter auch ihren Bruder Jimmy. Zusammen mit der Schul-Außenseiterin Bernie versucht Winnie nun, dem irren Waters endgültig das Handwerk zu legen und einen Weg auszutüfteln, wieder in ihre eigene Welt zurückzukehren... Nach Slasher plus "Und täglich grüßt das Murmeltier" ("Happy Deathday" samt Sequel), Slasher plus "Freaky Friday" ("Freaky") und Slasher plus "Zurück in die Zukunft" ("Totally Killer") nun halt auch noch - wie sich bereits beim Blick auf den Titel unschwer erkennen lässt -  Slasher plus Weihnachtsfilm-Klassiker "Ist das Leben nicht schön?"... und zusätzlich auch noch plus einen ziemlich heftigen, woken Anstrich, der den Weihnachtsbaum mal echt in allen Regenbogenfarben leuchten lässt. Zwar merkt man dem Ganzen an, dass Regisseur Tyler Macintyre versucht hat, seinen Streifen locker-flockig und nicht allzu ernst daherkommen zu lassen, aber dennoch hat man eigentlich permanent den Eindruck, dass da doch zu bemüht die vorgegebenen Punkte einer Checkliste abgehakt wurden... und zwar sowohl was den blutigen Schlitzerfilm-Part als auch die zeitgeistigen Messages anbelangt, die da nicht mal mehr dezent zwischen den Zeilen verbreitet werden, wodurch dieser Fantasy-Horror-Comedy-Mix doch einiges an Spontanität und Charme einbüsst. Okay, der Einstieg ist da noch unvermittelt flott und Body-Count-mäßig nicht ohne, aber im Anschluss daran nimmt sich das Drehbuch mal spontan den Wind aus den Segeln, denn was die olle Teenager-in-Angst-Masche anbelangt wird hier nur Dienst nach Vorschrift geliefert, während es offenbar viel wichtiger ist, dem Publikum die (fluide) sexuelle Orientierung einiger Charaktere zu vermitteln. Sinn und Logik verabschieden sich dann auch flott im Laufe der zusammengestoppelten Handlung, die leider auch nie einen rechten Witz an der eigenen Prämisse entwickelt und zudem auch in ein ausnehmend unbefriedigendes Finale mit vielen offenen Fragen mündet, weswegen sich einem doch der Eindruck aufdrängt, dass das Cleverste an "It's a Wonderful Knife" unter Garantie der Titel ist und der Frank Capra-Klassiker eigentlich doch eine etwas intelligentere Genre-Verhohnepiepelung verdient hat. Justin Long versucht da zumindest noch ein wenig Fun-Gefühl heraufzubeschwören, das der Angelegenheit sonst völlig abgehen würde, und acted in seinen Auftritten als schmierig-mörderischer Bürgermeister mächtig drüber... und hatte damit als einziger im Cast offenbar den richtigen Riecher, in was für einem Film er hier mitspielt. Kurioses am Rande: Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich glatt behaupten, die erste Mord-Szene mit dem Schneemann, aus dem der Killer herausspringt, wäre eine Hommage an den 1988er-Direct-to-Video-Slasher-Schrott "Iced - Der Tod auf Skiern"... aber dass den heutzutage wirklich noch irgendeiner auf dem Schirm hat, wage ich mal ganz sachte zu bezweifeln...

3/10

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