Dr. Cernovich , der wegen Problemen bei seinen Experimenten in den 1970er Jahren , aus den USA ausgewiesen wurde , lädt vier internationale Wissenschaftler in seine Residenz - irgendwo in Osteuropa . Luke Matthews ( der versehentlich seine Freundin beim Sex tötete ) , Sophie Sokolova ( die für den Tod ihrer Zwillingsschwester und einen Rachemord verantwortlich zeichnet ) , Brad Richards ( der Dutzende Raver auf dem Gewissen hat , weil er schlechte Drogen verkaufte ) und Ivanna Escalante ( die auch aus irgendwelchen Gründen mindestens zwei Frauen beim Sex getötet hat ) . Mit diesem sympathischen Haufen an Forschern , die alle in neue Grenzregionen vorstoßen wollen , will Dr. Cernovich es schaffen in eine andere Dimension zu gelangen . Als er jedoch vermeintlich zu einem wichtigen Termin abreisen muss , lässt er die Leute in seinem Haus mit seinen drei Dienern zurück und seine vier Gäste machen sich daran seine Dimensionsmaschine zu benutzen , nicht ahnend , was sie danach erwarten wird ...
Lovecraft Geschichten gelten allgemein als schwer verfilmbar und auch nicht gerade als sonderlich kommerziell - wenn man sich denn an die Vorlagen hält . Meist gibt es kein Happy End , keine Liebesgeschichten und keine weibliche Figuren .
Dennoch versuchen sich Independet bzw. B-Film Regisseure zunehmend an den Geschichten von Lovecraft , denn Lovecraft ist - trotz fehlender Erfolgsfilme - in der Popkultur angekommen , das Necronomicon und Cthuluh längst keine Unbekannten mehr , wenn man sie als Plüschversionen bei Amazon bestellen kann .
So versucht sich hier auch Larry Wade Carrell , der sich allerdings nicht an eine Originalgeschichte von Lovecraft heran wagte , sondern eine Kurzgeschichte anderer Schreiber zum Vorbild nahm , an einer Geschichte kosmischen Grauens , die schon überdeutlich auf Geschichten von Lovecraft basiert .
So kommt Luke Matthews natürlich von der Miskatonic Universität , die Erfindung des Dr. Cernovich sieht aus wie der Resonator aus " From Beyond - Aliens des Grauens " und statt den komischen " Fühlern " , die im Stuart Gordon Film aus der Stirn wuchsen , wachsen hier ähnliche Gebilde aus dem Rückgrat - ohne allerdings eine Bedeutung zu haben und Tentakel müssen immer wieder irgendwo auftauchen , ob das jetzt gerade Sinn ergibt oder nicht . Abschließend trifft man natürlich auf eine Art Cthulhu für Arme , der sich von dem Doktor herumschubsen lässt und schon ernüchternd normal mit dem Menschen kommunizieren kann . Dazu mixt man dann noch Elemente des Geisterfilms ( " Mirrors " kam mir da in den Sinn ) , " Flatliners " und präsentiert auch noch eine hautlose Figur , weil den Machern wohl " Hellraiser " auch ein Vorbild war .
Das sieht auf den ersten Blick gut aus und man hat mit Mehmet Cerrahoglu ( Baskin ) einen Schauspieler an Bord , der - wegen einer Krankheit - wirklich creepy wirkt und von daher an den Einsatz solcher Schauspieler wie Michael Berryman erinnert .
Doch letztlich entpuppt sich " The quantum devil " wieder mal als einer dieser " Irgendwie Filme " , die ich zur Zeit überall im Internet entdecke ( früher wären es wohl Diret to Video Filme gewesen ) . Irgendwie sind die Schauspieler OK , irgendwie sind Kamera und Ton und die restliche Technik professionell , irgendwie sind die Sets und Ausstattung edel aussehend , irgendwie sind die Tricks und Masken gut , irgendwie hat die Geschichte Potential , doch irgendwie will so ein Film auch nie richtig zünden .
So auch hier , denn , nachdem man in die andere Dimension vorgestoßen ist , hat man mehr den Eindruck einen normalen Geisterfilm zu sehen , der nicht mehr so recht weiß , was er erzählen will . Da werden die Personen nur einer nach dem anderen von den " Geistern " ihrer Schandtaten gemeuchelt und zu viel Zeit des Films mit Erklärungen verschwendet , die aber natürlich keinen echten Sinn ergeben wollen und nicht ernsthaft faszinieren .
Fazit : Ein typischer " Irgendwie Film " , der auf den ersten Blick gut aussieht , aber Substanz vermissen lässt . Wirklich mitreißend ist die Geschichte nicht , der Haufen Mörder als Figuren lädt nicht gerade zum Mitfiebern ein und Dr. Cernovich erscheint jedem Zuschauer von der ersten Sekunde an so verräterisch und hinterhältig , dass ich das hier nicht mal als Spoiler markiere . Wer - wie ich - immer auf der Suche nach einer wirklich guten Lovecraft Verfilmung ist , wird hier zwar nicht fündig , aber wer sich auch über die Entdeckung kleinerer , gelungener Lovecraft Elemente in einem Film freuen kann , kann sich von " The quantum devil " ein wenig unterhalten lassen ... irgendwie
*** Der Film wurde im englischen Original gesehen !!!