"All men are filth", so Pam Grier nachdem sie sich von dem Ananasverkäufer (und Heroinlieferanten, der im übrigen aussieht wie ein Gauner aus "Kottan ermittelt") begrabschen hat lassen. Diese gelassen ausgesprochene Weisheit wird wohl auch die Erklärung dafür sein, warum dieser Film so außerordentlich erfolgreich gewesen ist (wenn er es auch nicht in die 100 besten Frauenfolterfilme von Herrn Bethmann geschafft hat, vermutlich weil er nicht schundig genug ist...)
Tatsächlich handelt es sich bei diesem ersten WIP-Klassiker der 70er, die sich durch den höheren Grad an Freizügigkeit doch von den Hervorbringungen früherer WIP-Wellen beträchtlich unterscheiden, um einen De Luxe-Frauenknaster.
De Luxe: Die obligate Catfightszene erweitert sich zu einem ordentlichen Schlammcatchen (hier nervt die Musik allerdings beträchtlich). In der obligaten Speisesaalszene findet eine regelrechte Essensschlacht statt. Die obligate Duschszene findet vor den Augen eines männlichen Spanners dar. Die Insassinnen sind so geil, daß sie die Männer vergewaltigen anstatt vergewaltigt zu werden (am Schluß gibt´s zur Draufgabe aber noch den Ansatz zu einer Vergewaltigung der Gefängnisdirektorin durch den Anananshändler). Und das Kopf-in-die-Kloschüssel-tauchen wurde nicht einmal als Standard des Genre etabliert (ich kenne eigentlich nur eine vergleichbare Szene.) Es gibt auch eine richtige Folterkammer, keine lächerlichen Improvisationen wie in den italienischen und spanischen Produktionen üblich.
Große schauspielerische Leistungen finden zwar nicht statt, die meisten verkörpern aber zumindest den Charakter der Personen ganz ordentlich. Schwachpunkte IMHO die Oberaufseherin und der Gefängnisarzt. Und Pam Grier ist zwar gut, aber noch nicht ganz auf der Höhe ihres Könnnens, dafür singt sie uns den Titelsong, und das durchaus gefällig. Ihr Abgang ist wenig motiviert und auch eher schwach ins Bild gesetzt. Die Spannung ist vor dem Beginn des Ausbruch(sversuchs) nicht gerade überwältigend, aber das stört mich weniger als wenn ein Gangsterfilm permanent parallel läuft. Der Ausbruchsversuch ist zwar auch nicht wirklich realitätsnahe, aber zumindest eine Spur (oder auch mehrere Spuren) intelligenter als in vergleichbaren Filmen, wo aus dem Nichts heraus plötzlich mit ein paar Handkantenschlägen die Wachen überwältigt werden. Sobald sie mit dem Fluchtwagen allerdings in der Botanik gelandet sind, geht dem Film die Luft aus und es wäre besser, der Regisseur hätte es damit belassen - warum kein offenes Ende?