Review

Die folgende Kritik beinhaltet SPOILER!

Lisa-Film-Sexploitation? Immer her damit. Hubert Frank hat uns diesen auf Mauritius gedrehten Schundstreifen kredenzt, der schamlos auf die niederen Instinkte zielt & meiner Ansicht nach auch nicht vorbeischießt. Da ist einmal der Michel (Philippe Garnier), Typ Außen-hui-innen-pfui, ein gutaussehender Hallodri, der der Spielsucht verfallen ist. Außerdem vögelt er Sylvia (Elisa Servier), die beste Freundin seiner Frau Julia (Bea Fiedler). Um ihr, der Sylvia, seine Zuneigung zu beweisen, kriecht er schon mal im Speisesaal unter den Tisch & verwöhnt die Blondine oral. Als der Kellner vorbeikommt & fragt, "Kann ich was für Sie tun, Miss?", antwortet sie keuchend: "Ich werd’ schon bedient."

Dann ist da die Peggy (Olivia Pascal), eine Angestellte der stinkreichen Lady Henriette (Lili Muráti), der Tante von Michel. Was sie genau vor hat, bleibt (lange) im Dunkeln. Jedenfalls scharwenzelt sie um Michel herum & durchsucht das Büro von Casino-Besitzer Howard (Arthur Brauss), einem kaltblütigen Gangster, der nebenbei in Mädchenhandel & Zwangsprostitution macht. Als dessen (orientalischer?) Henchman Ming (Otto Retzer) sie erwischt, darf Glatze Gnadenlos sie ein bisschen foltern. Zum krönenden Abschluss rupft der fies grinsende Sadist ihr ein paar Schamhaare aus. Ich denke, sie wird es verkraften, hat sie doch viele davon. Sehr viele. Und später darf sie ihm als Revanche auch kräftig in die Eier treten.

Michel & Sylvia haben indes eine Idee, wie sie zu Geld kommen könnten. Ersterer entpuppt sich einmal mehr als wahrer Göttergatte, hat er Julia doch bei einem Kartenspiel als Einsatz in den Topf gelegt & prompt "verloren". Puh. Je länger ich die widerliche Mistmade sehe, desto mehr möchte ich ihr die Fresse polieren. Ja, ein beiläufiger Sleaze-Vibe zieht sich da durchs Geschehen, nicht zu niederträchtig, aber auch nicht ohne. Zwischendurch performt eine sexy Tänzerin Fellatio an einer Banane. Warum? Weil sie’s kann! Sie macht noch mehr mit der Banane, allerdings offscreen. Den Gästen wird dazu Bananen-Flaubé (oder so) serviert, vielleicht ja mit Bananen, mit denen sie "gearbeitet" hat. Kinky.

Getanzt wird generell viel in diesem Folm. Allein, zu zweit, Mann mit Frau, Frau mit Frau, spärlich bekleidet oder nackt. Apropos nackt: Bea Fiedler zieht blank, oben wie unten, mehrmalig, wer hätte das gedacht? Eine Dusche gönnt sie sich ebenfalls. Pah, das kann ich auch, denkt sich Olivia Pascal & schlüpft zu Michel in die Dusche, nicht ohne ihn zuvor zu beruhigen: "Keine Angst, ich beiß’ dir nichts ab!" Im letzten Drittel kommen leichte Giallo-Vibes auf, Ming darf ein armes Mädel drangsalieren ("Na los, schieb's dir rein", auf die brennende Kerze in ihrer Hand deutend), Sylvia wird vergewaltigt, dann gibt’s einen Twist, den ich nicht habe kommen sehen, gefolgt von einem weiteren Twist, ich glaub’s ja nicht.

Und am Schluss schaffen Hubert Frank & sein Autor Jean-Jacques Duval das (fast) Unmögliche, da renkt sich (fast) alles irgendwie wieder ein, es hagelt Happy Endings für (fast) alle, sogar für den blöden Michel. Kotzen. Ich könnte kotzen. Again: Ich glaub’s ja nicht. Das anspruchslose Machwerk endet dann mit einem Pärchen, das bei Sonnenuntergang am paradiesischen Strand herumtollt. Kitsch as Kitsch can, die süßliche Füllung dieser launigen Sexploitation-Torte.

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