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Was haben der österreichische Filmregisseur Herbert Vesely und der deutsche Filmregisseur Joseph Vilsmaier gemeinsam?

Sie besitzen beide das außergewöhnliche Talent, aus brisante historischen Themen fade, langweile und dröge Spielfilme zu machen. Das muss man auch erstmal hinkriegen.
Siehe "Stalingrad" von Joseph Vilsmaier und "Egon Schiele-Exzesse" von Herbert Vesely.

"Egon Schiele-Exzesse" setzt skandalträchtig in jenem Lebensabschnitt Egon Schieles ein, der ihm aufgrund eines Missbrauchsvorwurf, einen mehrtägigen Gefängnisaufenthalt einbrachte. Von diesem Punkt an wird sein weiterer Lebenslauf bis zu seinem frühen Tod nachgezeichnet.

Wäre der Film einige Jahre vorher gedreht worden, könnte man annehmen, dass die gesamte Filmcrew unter permanentem LSD Rausch stand - Darsteller eingeschlossen. Aber 1981 war die Zeit des Zudröhnens und alles in einem Schleier der Umnachtung erleben, eigentlich schon vorbei. Trotz alledem agieren die Schauspieler, als ständen sie neben sich und genauso tranig kommt die Inszenierung daher. Ab und an mal nackte hübsche Frauen in Szene zu setzen reißt es dann auch nicht raus.
Die Figur Egon Schiele (um die es ja eigentlich geht) bleibt blass und farblos. Ebenso geht es den Nebenfiguren. Der Film ist eine schwache oberflächliche Abhandlung über einen der größten Künstler des 20. Jahrhunderts.

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