Um ihre Stelle als Pflegerin für den im Rollstuhl gefesselten, wohlhabenden Ivar Langrock anzutreten, zieht Meredith Stone auf dessen Anwesen, wo sie sogleich in die verworrenen Familienbande eingeführt wird. Joseph Cotten ("Das Schreckenskabinett Des Dr. Phibes") gibt den verbitterten Vater zweier Söhne, den mittlerweile verstorbenen Aleister (sic) hat er an eine Sekte verloren, Wilfred ist dagegen geistig unzurechnungsfähig und lebt aufgrund seiner Gewaltausbrüche eingeschlossen in seinem Zimmer. Organisatorisch scheint Langbrocks Anwalt das Zepter zu führen, so wie er (trotz seiner reichen, zickigen Freundin) an der neuen Frau im Haus interessiert scheint, ist es auch der erstmalig in Langbrocks Leben auftauchende Enkel Gabriel (sic), der Sohn seines verhassten toten Sohnes. Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm mag man bei dem glauben sollen, denn Gabriel entpuppt sich rasch als ungehobelter Macho, baggert die zurückhaltende Pflegerin an, würde sein Skateboardgeschenk lieber gegen eine Remington Pistole tauschen und steht als erster unter Verdacht, als einer der Schäferhunde der Langbrocks tot in einer Falle hängt. Als auch noch der geistig behinderte Wilfred tot aufgefunden wird, sieht es nicht nur für Meredith nach einem Mord statt dem lapidar als Unfall diagnostizierten Ableben aus. Um nicht mehr zu verraten nur soviel: Es folgen noch mehr Todesfälle in diesem etwas behäbig in die Gänge kommenden Horrorfilm, der über weite Strecken eher wie ein Psychokrimi wirkt. Dieser wird von Regisseur Alan Beattie mehr als ausführlich erzählt und die Begebenheiten über die Maßen durch Merediths Überstimme oftmals noch einmal durchgekaut und erst in der letzten viertel Stunde zu einem spannenden Finale verdichtet. Vorher bekommt man einen tiefen Einblick in den Clan mit seinen Bediensteten, wo sich noch neben dem unauffälligen, schweigsamen Gärtner (potentiell sowieso immer der Mörder) noch die stets mürrische alte Schachtel von Köchin findet, die schreiend ihre Lieben zu Tisch bittet, und der seit über 35 Jahren dort beschäftigte Diener des Hauses, dessen zweites Wohnzimmer der Weinkeller ist, ansonsten aber eine herzensgute Person, die sich um den gehandicapten Wilfred kümmert. Mehr als die Wer-ist-es-Nummer bleibt eigentlich kaum übrig, denn bei den Morden bekommt jeweils das Opfer mit einem schweren Gegenstand eins über die Rübe gezogen, während dem Zuschauer immer klarer wird, dass es der teuflische Gabriel kaum sein kann, denn so schlicht ist dieser Streifen nicht gestrickt. Die Auflösung ist wahrlich gelungen, man fragt nur aufgrund der technisch ansehnlichen Umsetzung bloß, ob es denn ein wirklich so dramaturgisch unausgewogenes Drehbuch war, das gute Unterhaltung über eineinhalb Stunden verhinderte. Allein die Darsteller, unter anderem mit Patricia Pearcy ("Squirm") in der Hauptrolle, geben einem nie das Gefühl, eine billiges B-Movie zu sehen, allerdings erfordert dieser Psycho-Streifen, im Gegensatz zu Slashern am anderen Ende der Killerskala, einiges an Sitzfleisch, um zu den wenigen schaurigen Momenten zu gelangen. Entfernt könnte da noch der thematisch etwas ähnlich gelagerte "Das Kindermädchen" als besserer Tip herhalten, wer auch mal chillige Filme mag, kann dennoch hier einen kleinen Blick riskieren.
Fazit: Krankenpflegerin kommt in ein Haus, in dem sich von da an Todesfälle häufen, Wer ist der Mörder fragt sich nicht nur sie. Horror für die Sonntagsnachmittagsmatinee. 4/10 Punkten