Review

Raigyo ist schon ein sehr seltsamer Film. Die Japaner sind ja bekannt dafür, dass sie teilweise doch etwas merkwürdige Filme drehen.

Es ist nicht so ganz einfach sich den Film anzusehen. Raigyo ist ganz schön zäh. Das hat ein paar ganz einfache Gründe. Die Inzenierung von Raigyo ist sehr sehr lahm und die Handlung läuft nur schleppend, sehr schleppend voran. Das Tempo des Films ist langsamer als Schneckentempo. Anders als bei Jim Jarmuschs Filmen, die ich sehr mag, ist das langsame Tempo hier nicht unproblematisch. Es fehlt hier praktisch jegliche Arbeit mit der Kamera. Ich glaube, die Kamera wurde bei keiner einzigen Einstellung im ganzen Film bewegt. Die Kamera steht immer nur an einer Stelle, es gibt nicht den kleinsten Wackler. Sowas habe ich noch nie gesehen. Es wird kein einziges Mal geschwenkt, es gibt keinen Zoom oder ähnliches. Die Kamera rührt sich nicht von der Stelle. Nach ein paar Sekunden folgt dann die nächste Einstellung, dann noch eine und noch eine. Mit der Zeit wird das ganz schön öde und der Film wird langatmig. Zudem ist Raigyo optisch gesehen äußerst unattraktiv. Alles ist trist und langweilig. Dazu kommt dann noch die monotone Kamera und insgesamt macht es überhaupt keinen Spass Raigyo anzusehen, sondern es wird vom Zuschauer einiges an Durchhaltevermögen verlangt und nach einer gewissen Zeit hat man keine Lust mehr noch weiterzuschauen, weil die Handlung auch nur schleppend voran geht und es wirklich überhaupt nichts, aber auch wirklich gar nichts passiert. In Sachen Handlungsstrang ist Raigyo sowieso ziemlich mager. Man kann die gesamte Story in 3 Sätzen zusammenfassen. Noriko wird von ihrem Mann seit Jahren betrogen. So lässt sie sich auf Yanai ein, den sie nach einem Geschlechtsverkehr unter der Dusche tötet. Anschließend lässt sie sich auf den einzigen Zeugen der Tat ein.
Der komplette Film dauert dann 75 Minuten. Was locker in 5 Minuten hätte vorbei sein können wird hier unendlich in die Länge gezogen, sodass man es dann auf 75 Minuten geschafft hat. Das Ganze ist dann noch mit ein paar kleineren Sexszenen gespickt. Diese machen den Film aber auch kein Stück besser. Raigyo ist einfach viel zu uninteressant und zu langatmig. Keine vernünftige Handlung, keine Unterhaltung, keine Spannung und dazu noch eine Priese unschöne Optik. Nach einem tieferen Sinn sucht man ebenfalls vergebens. Auf Musik verzichtet der Film sozusagen gänzlich. Lediglich in 2 Szenen gibt es eine Hintergrundmusik. Das wars dann aber auch mit musikalischer Untermalung. Darsteller gibts auch nicht wirklich viele im Film. Man kann sie an einer Hand abzählen. Diese wenigen Schauspieler sind vielleicht keine komplette Katastrophe, trotzdem wirken sie unglaubwürdig. Sie agieren ohne Elan und mit dem Charakter ihrer Figur können sie sich überhaupt nicht identifizieren. Man sieht nur ein paar emotionslose Schauspieler, die gar nicht so rechte Lust am Schauspiel zu haben scheinen. Im Grunde hat Raigyo nicht wirklich viel zu bieten.
Bei der Szene, in der Noriko Yanai in der Dusche zur Strecke bringt, hat man das Gefühl der Film versucht Im Reich der Sinne zu kopieren.

Ich weiß ja nicht so recht was der Regisseur mit diesem Film bezwecken will. Will er schockieren? Will er zum Nachdenken anregen? Was ist Sinn und Zweck dieses Films? Ich weiß es nicht. Egal was Takahisa Zeze erreichen will, es funktioniert nicht. Es mangelt hier eindeutig an innovativen Ideen und einer ordentlichen Regie, sowie einem fähigen Kameramann.

Fazit: Mich hat Raigyo mit einem müden Gähnen zurückgelassen. Ich weiß ja nicht so recht was ich davon halten soll. Ich will ihn nicht mit richtig grottenschlechten Filmen vergleichen, andererseits ist er schon ziemlich mies. Für dieses schlechte Machwerk gibts von mir noch 3 Points, weil ich nicht weiß was ich davon halten soll.

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